Skip to main content
Der Krankheitsverlauf von Ovarialzysten

Ovarialzysten – Ursachen von Eierstockzysten bei Frauen

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 26. September 2020


ICD-Codes:N83 Was ist der ICD-Code?


Ovarialzysten – Eierstockzysten bei Frauen

Ovarialzyste ist der medizinische Fachbegriff für Eierstockzysten. Im Grunde ist dies keine dramatische Erkrankung, da es sich dabei lediglich um gutartige Veränderungen an den Eierstöcken handelt. Die Zysten sind sackartige Geschwülste, die mit einem mehr oder weniger dickflüssigen Sekret gefüllt sind. Ovarialzysten kann eine Frau in jedem Alter bekommen, jedoch ist das Risiko kurz nach der Pubertät und in den Wechseljahren um ein Vielfaches größer.

Die Entstehung von solchen Zysten steht eng im Zusammenhang mit den hormonellen Vorgängen im Körper einer Frau. So kann der Hormonzyklus eventuell gestört sein, oder eine Hormontherapie in den natürlichen Zyklus eingreifen, so dass es in der Folge zu Veränderungen an den Eierstöcken kommen kann.

Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze

Ovarialzyste ist der medizinische Fachbegriff für Eierstockzysten. Im Grunde ist dies keine dramatische Erkrankung, da es sich dabei lediglich um gutartige Veränderungen an den Eierstöcken handelt.
Wenn es um die Ursachen für die Entstehung von Ovarialzysten geht, muss in erster Linie an hormonelle Veränderungen gedacht werden.
Wenn sich dem Arzt der Verdacht aufdrängt, dass eine Zyste in Folge einer Endometriose-Erkrankung entstanden ist, wird er zusätzlich eine Bauchspiegelung veranlassen.

Wie können Ovarialzysten diagnostiziert werden?

In den meisten Fällen werden die Ovarialzysten zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt, denn in den wenigsten Fällen werden sie von der Frau bemerkt. Deshalb ist in der Regel auch keine Therapie notwendig, solange die Zysten keine Beschwerden verursachen. In vielen Fällen bilden sie sich auch im Laufe der Zeit wieder von alleine zurück. In der Regel haben dieOvarialzysten nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern oder höchstens ein bis zwei Zentimetern.

Mit den modernen Ultraschallgeräten kann der Gynäkologe selbst die kleinsten Zysten sichtbar machen. Er wird die Patientin zwar darauf hinweisen, aber eine Behandlung ist eher selten notwendig, da das Vorhandensein von Zysten eigentlich keine Erkrankung darstellt. Lediglich in etwa zwei Prozent der Fällen ist eine chirurgische Entfernung der Ovarialzysten notwendig. Ab dem 40. Lebensjahr empfiehlt sich jedoch eine pathologische Untersuchung der Zysten, um bösartige Veränderungen an den Eierstöcken sicher ausschließen zu können.

Die meisten Frauen werden nicht einmal bemerken, dass sich Zysten an ihren Eierstöcken befinden, da sie in der Regel keine Symptome verursachen, die darauf hinweisen würden. Lediglich wenn die Ovarialzysten eine gewisse Größe erreicht haben, können sich Beschwerden einstellen, wenn sie auf andere Organe drücken. Wenn die Zysten auf die Blase drücken, wird die Frau einen häufigen Harndrang feststellen. 

Es können bei einer großen Raumforderung auch Unterbauchschmerzen auftreten, welche sich die Patientin kaum erklären kann. Die Schmerzen können sehr diffus sein, so dass sie nur schwer zu lokalisieren sind, außerdem können sie sowohl ziehend als auch dumpf sein. Außerdem kann es unter Umständen zu Problemen bei der Darmentleerung kommen, oder es treten Rückenschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Wenn heftige, kolikartige Schmerzen im Unterbauch auftreten, ist eine schnelle ärztliche Abklärung notwendig, da dies auf mögliche Komplikationen hinweisen könnte.

Ursachen von Ovarialzysten – hormonelle Veränderungen

Wenn es um die Ursachen für die Entstehung von Ovarialzysten geht, muss in erster Linie an hormonelle Veränderungen gedacht werden. Grundsätzlich unterscheidet der Mediziner zwischen zwei Formen von Ovarialzysten, nämlich den Retentionszysten und den funktionellen Zysten. Retentionszysten sind wesentlich seltener, denn sie entstehen, wenn sich eine Drüse nicht entleeren kann. Das Sekret wird dann zurückgehalten, so dass sich eine Zyste bildet. Zumeist handelt es sich in diesem Fall um die so genannten Dermoidzysten, angeborene Fehlbildungen, die Haare, Knochengewebe, Talg und sogar Zähne enthalten können, da sie von den Keimzellen abstammen.

Die richtige Behandlung von Ovarialzysten

In der Regel sind diese Zysten gutartig, können jedoch einen Durchmesser von bis zu 25 Zentimetern erreichen, so dass sie durch diese enorme Raumforderung Probleme verursachen. Am häufigsten ist diese Art von Ovarialzysten bei jungen Mädchen und Frauen, in einigen Fällen können sie ab einem Alter von etwa 40 Jahren zu einem bösartigen Tumor entarten.

Die funktionellen Zysten haben dagegen hormonelle Ursachen und können bei Frauen jeden Alters vorkommen. Häufig betrifft es jedoch junge Frauen kurz nach der Pubertät oder Frauen, die bereits die Wechseljahre erreicht haben. Auch die funktionellen Zysten lassen sich in vier verschiedene Formen unterteilen. In den meisten Fällen handelt es sich um so genannte Follikelzysten, die aus einem Follikel entstehen, der während des Zyklus herangereift ist, bei dem es jedoch nicht zu einem Eisprung kam. Die Follikelzysten enthalten Flüssigkeit, werden bis zu acht Zentimeter groß, und bilden sich häufig von alleine wieder zurück, oder sie zerplatzen.

Die Corpus-luteum-Zysten entwickeln sich dagegen aus einem Gelbkörper, der sich bis zu einer Größe von acht Zentimetern vergrößern kann. Luteinzysten treten sehr oft nach einer Hormonbehandlung auf, da sie von einer enormen Konzentration an Schwangerschaftshormonen verursacht werden können. Diese Ovarialzysten müssen sehr oft operativ entfernt werden, da sie eine Größe von bis zu 30 Zentimetern erreichen können. Nach der Beendigung der Hormonbehandlung oder einer Therapie der Hormonstörung bilden sich diese Zysten häufig auch von alleine zurück. Polyzystische Ovarien stellen eine Sonderform dar, denn das polyzystische Ovarialsyndrom ist eine eigenständige Krankheit. Auch eine bestehende Endometriose kann zu Zysten an den Eierstöcken führen, so dass auch eine Behandlung der Grunderkrankung notwendig ist.

Wenn die Ovarialzysten eine bestimmte Größe erreicht haben, kann der Gynäkologe sie bereits von außen ertasten. Alle anderen Zysten sind sehr gut mit dem Ultraschallgerät erkennbar, dabei lässt sich in der Regel auch feststellen, um welche Form es sich handelt. Besteht der Verdacht auf eine Dermoidzyste, muss unbedingt operiert werden, um sicherzugehen, dass es sich auch wirklich um eine Dermoidzyste handelt.

Die Ursachen von Ovarialzysten

Therapie von Ovarialzysten durch den Facharzt

Wenn sich dem Arzt der Verdacht aufdrängt, dass eine Zyste in Folge einer Endometriose-Erkrankung entstanden ist, wird er zusätzlich eine Bauchspiegelung veranlassen. Bei der Bauchspiegelung kann in vielen Fällen auch gleich die Zyste entfernt werden. Wenn die Patientin das 40. Lebensjahr überschritten hat, muss immer auch ein bösartiger Tumor ausgeschlossen werden. Ovarialzysten müssen nur dann entfernt werden, wenn sie Beschwerden verursachen, oder um sicherzugehen, dass kein Tumor vorliegt. Auch Dermoidzysten werden grundsätzlich operativ entfernt.

Bei einer vorliegenden Endometriose werden die Zysten meistens entfernt und gleichzeitig noch eine Hormontherapie eingeleitet. Beim Vorliegen von polyzystischen Ovarien wird der Arzt eine Hormonbehandlung vorschlagen, eventuell werden Teile der zystischen Veränderungen entfernt. Kleinere Zysten werden lediglich in regelmäßigen Abständen beobachtet, eine gezielte Therapie ist in den wenigsten Fällen notwendig. Der Arzt wird in jedem Fall immer individuell über eine Therapie entscheiden.

Quellen und weiterführende Verweise

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Ovarialzyste
  • https://www.gesundheitsinformation.de/eierstockzysten-ovarialzysten.2638.de.html

Bildnachweise:

  • https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-couch-schmerz-weiblich-3958561/
  • https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-schmerz-weiblich-unterwasche-3958582/


Ständig neue Beiträge

Wir bieten hier fachlich geprüfte Gesundheitsinformationen, die in allgemein verständlicher Sprache verfasst sind. Wir zeigen ausführliche Informationen zu Blutwerten, Laborwerten und beschreiben Krankheiten und deren Symptome, teils gibt es auch Therapiemöglichkeiten. Die textlichen und grafischen Inhalte dieses Portals werden ständig erweitert, sodass Sie hier und auf unserer Facebook Seite viele Gesundheitsinformationen finden.

• Unsere redaktionelle Qualitätssicherung                           • Beratung und Hilfe 

Ähnliche Beiträge




Hinweise für die medizinischen Informationen auf diesem Webportal:

Wichtig: Die Referenzwerte (Normwerte oder Normalwerte) sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Die Informationen dieser Seite dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Für die Inhalte ist die Redaktion von laborwert.info verantwortlich. Die hier dargestellten Informationen sagen nichts darüber aus, ob und inwieweit Ihre Krankenkasse oder Ihr privater Krankenversicherer die Kosten für eine Behandlung oder ein Medikament übernimmt.



Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 29.2.2024 statt.