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Ein normaler Blutdruck ist die Grundlage dafür, dass wir uns aufrichten, aufrecht stehen und gut denken können. Ist der Blutdruck zu hoch, hängt das mit bestimmten Einflussgrößen zusammen.
Haben Sie Ihren Blutdruck im Griff?

Blutdruck messen beim Arzt
Alles, was fließt, steht unter Druck – sonst kann es nicht in Bewegung kommen. Auch das Blut braucht Antrieb, um im Körper zirkulieren zu können. Und wir brauchen den Blutdruck, um uns aufzurichten, uns zu bewegen, zu denken, zu leben.
Das Blut kann ohne Druck nicht gegen die Schwerkraft in den Kopf gelangen; deshalb werden wir ohnmächtig, wenn der Blutdruck zu stark abfällt. Ein ausreichend hoher Blutdruck ist demnach eine wesentliche Voraussetzung für ein aktives Leben.
Normale und erhöhte Blutdruckwerte in Ruhe
Oberer Wert in mmHg | Unterer Wert in mmHg |
|
---|---|---|
Optimaler Blutdruck | 120 | 80 |
Normaler Blutdruck | unter 130 | unter 85 |
Noch normaler Blutdruck | 130-139 | 85-89 |
Isoliert erhöhter systolischer Blutdruck | über 140 | unter 90 |
Grenzwertig erhöhter Blutdruck | 140-149 | 90-94 |
Leicht erhöhter Blutdruck (Grad 1) | 150-159 | 90-99 |
Mittelschwer erhöhter Blutdruck (Grad 2) | 160-179 | 100-109 |
Stark erhöhter Blutdruck (Grad 3) | über 180 | über 110 |
Hypertensive Krise (lebensbedrohlich) | über 230 | über 130 |
Der Blutdruck – ein ständiges Auf und Ab
Der Blutdruck ändert sich ständig, mit jedem Herzschlag bildet er sich neu aus und der Organismus muss ihn jeweils den Lebensverhältnissen entsprechend regulieren. Beim Schlafen ist der Druck niedriger als im Wachzustand. Um das Aufwachen zu ermöglichen, erhöht der Organismus schon eine bis zwei Stunden vorher den Blutdruck: Die Aktivität der Sympathikus-Nerven nimmt zu, dadurch schlägt das Herz schneller und die Spannung in den Muskeln der Blutgefäße erhöht sich. Dass der Mensch damit wieder stärker zu sich kommt, zeigt sich auch in den Träumen: Je näher das Aufwachen heranrückt, desto »realer« träumen wir. In den ersten Stunden des Schlafs dagegen sind die Träume fantasievoller, weniger realistisch.
Im Liegen ist der Druck niedriger als im Sitzen oder im Stehen. Denn das Herz braucht nur wenig Kraft aufzuwenden, um den gesamten Körper gut zu durchbluten. Beim Aufstehen muss sich der Blutdruck dann jedoch schlagartig erhöhen, damit das Gehirn ausreichend mit Blut versorgt wird. Menschen, bei denen diese Druckerhöhung nicht gut gelingt, wird es dabei für kurze Zeit schwarz vor den Augen.
Bei Bewegung wird die Muskulatur stärker durchblutet
Wenn wir uns bewegen und die Muskeln anspannen, muss die Muskulatur stärker durchblutet werden. Auch dafür braucht es einen höheren Blutdruck: Er muss so hoch sein, dass auch ein angespannter Muskel noch gut versorgt wird.
Nach dem Essen ist die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt um das Drei- bis Vierfache gesteigert. Dann ist es anstrengender, den Blutdruck im Gehirn in der üblichen Höhe aufrechtzuerhalten – daher das Bedürfnis, nach dem Essen zu ruhen.
Je weniger Flüssigkeit im Körper kreist, desto niedriger ist der Blutdruck – und desto höher die Anspannung in den kleinen Arterien, die sich stärker zusammenziehen müssen, um bei geringerem Blutvolumen den Blutdruck aufrechtzuerhalten. Das Herz muss schneller schlagen, um das wenige Blut noch im Kreislauf zu halten. Im Extremfall kann der Kreislauf sogar zusammenbrechen, weil kein ausreichender Blutdruck mehr erzeugt werden kann; eine Ohnmacht tritt ein. Deshalb ist es wichtig, dass wir täglich genügend trinken.
Wichtige Information zum Blutdruck:

Hormone Angiotensin und Aldosteron
Scheiden die Nieren vermehrt Salze und Flüssigkeit aus, sinkt der Blutdruck. Umgekehrt können sie beides zurückhalten, um den Druck zu erhöhen. Das geschieht, indem sie den Eiweißstoff Renin abgeben, ein Enzym, mit dessen Hilfe das Hormon Angiotensin gebildet wird. Dieses stellt die Blutgefäße eng und regt die Nebennieren an, das Hormon Aldosteron abzugeben. Es bewirkt, dass die Nieren weniger Salz ausscheiden. Dadurch lagert der Körper verstärkt Wasser ein; der Blutdruck steigt. Blockiert man diesen Mechanismus, sinkt der Blutdruck. Nach diesem Prinzip wirken auch viele blutdrucksenkende Medikamente.
Stress beeinflusst den Blutdruck
Seelische Einflüsse und Stress beeinflussen den Blutdruck ebenfalls. Denn sie wirken sich auf die Spannung in den Blutgefäßen aus, die sich dadurch erweitern oder verengen. Das gilt für Freude und Glück ebenso wie für Kummer, Zorn und Trauer. Wer schlagartig in starke Erregung gerät – aus Wut, Angst oder Aufregung steht unter hohem Druck. Sobald die Anspannung sich löst oder ein Ventil findet, sinkt der Druck wieder ab.
Der Blutdruck wird von Herzschlag zu Herzschlag neu justiert und schwankt dabei immer um einen gewissen Grundwert. Diese Schwingungsfähigkeit des Blutdrucks, sich jeder Situation anpassen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für einen stabilen Kreislauf und für die selbstbestimmte Lebensaktivität.
Kreislauf und Blutgefäße
Das Blut strömt in einem ständigen Kreislauf durch die Adern, mit dem Herzen als Mittelpunkt. Der Gesamtkreislauf ist dabei funktionell dreigeteilt: in Kopf-, Lungen- und Körperkreislauf.
Der Kopfkreislauf ist dabei relativ autonom gegenüber den anderen beiden Kreisläufen. Das Gehirn ist in der Lage, in den Blutgefäßen, die die Nervenzellen versorgen, einen konstanten Druck zu erzeugen. Dies gewährleistet eine stets ausreichende Durchblutung und somit auch das Bewusstsein sowie alle vom Gehirn ausgehenden Steuerungsfunktionen – egal, ob wir gerade ruhen, laufen oder uns aufregen. Bewusstes Denken, Fühlen und Wollen sollen möglichst wenig von körperlichen Vorgängen beeinflusst sein – das befähigt zu menschlicher Autonomie. Auch für die Sauerstoffversorgung ist ein möglichst konstant bleibender Blutdruck wichtig
. Das Gehirn benötigt allein ein Viertel des Sauerstoffgehalts im Blut! Erst wenn bestimmte Grenzen Überoder unterschritten werden, gelingt es nicht mehr, den Druck im Kopf auf einem gleichbleibenden Level zu halten. Die Grenze dafür befindet sich beim hohen Blutdruck bei 230 / 240 mmHg für den oberen und bei 130 mmHg für den unteren Wert.
Typische Symptome einer solchen »hypertensiven Krise« sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder sogar Lähmungserscheinungen sowie Koordinationsstörungen. Steigt der Blutdruck noch weiter an, können auch Krampfanfälle Vorkommen. All das ist Ausdruck davon, dass das Gehirn in seiner Funktion beeinträchtigt wird. Deshalb ähneln die Beschwerden denen eines Schlaganfalls.
Der Aufbau von Arterien und Venen
Bei den Blutgefäßen unterscheiden wir zwischen Arterien, die vom Herzen wegführen, und Venen, die zum Herzen hinführen. Arterien transportieren vorwiegend sauerstoffreiches Blut, das aus der linken Herzkammer über die Körperschlagader (Aorta) in Kopf und Körper gelangt. Lediglich die Lungenarterie befördert sauerstoffarmes Blut aus der rechten Herzkammer zur Lunge hin, wo es in den Lungenbläschen Kohlendioxid abgibt und Sauerstoff aufnimmt, um dann über die Lungenvene zur linken Herzkammer und von dort in Kopf und Körper zu fließen.
Die Aorta ist mit 40 Zentimeter Länge und mit 2 bis 2,5 Zentimeter Durchmesser das größte Blutgefäß des Körpers. Sie entspringt an der linken Herzkammer und verzweigt sich innerhalb des Körpers in immer feinere Äste und Ästchen.
Die Arterien
Arterien bestehen aus drei Schichten: Die Gefäßinnenwand (Intima) ist ein sehr dünnes und empfindliches Häutchen mit extrem glatter Oberfläche, die dem Blut möglichst wenig Widerstand bietet, damit es gut hindurchströmen kann. Die mittlere Schicht (Media) besteht aus weichen, glatten Muskelzellen und einem Netz aus elastischen Fasern. Diese Muskulatur kann nicht willentlich gesteuert werden; sie zieht sich zusammen oder erschlafft aufgrund von Impulsen aus dem Nervensystem oder von Temperatureinflüssen. Eine faserige, bindegewebige Außenhülle (Adventitia) verbindet die Arterie mit dem umgebenden Gewebe und ist von Nervengeflechten durchzogen. Von hier erhalten die Muskelzellen den Impuls, sich zusammenzuziehen oder zu erschlaffen.
Venen sind zweischichtig aufgebaut
Ihre Wand ist dünner als die der Arterien und besteht aus einem wiederum sehr dünnen inneren Häutchen und einer umgebenden Muskelschicht. Im Längsverlauf vieler Venen, vor allem in den Beinen, sind in bestimmten Abständen quer liegende Klappen eingebaut. Sie sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung – zum Herzen – und nicht etwa in die Beine oder Arme zurückfließen kann. Venen erscheinen eher bläulich und verlaufen zum großen Teil oberflächlich unter der Haut – gut zu sehen an Hand- und Fußrücken oder an Arm und Schläfe. Pulsfühlen und Blutdruckmessen geschieht an Arterien, Blutabnehmen dagegen an Venen; aus Arterien würde das Blut pulsierend herausspritzen.

Die Kapillaren
Arterien und Venen sind über Kapillaren miteinander verbunden. Das sind winzige, feine Blutgefäße am Ende der arteriellen Strombahn. Sie sind nur aus zwei Schichten aufgebaut: einer dünnen Innenhaut und Hüllzellen, die diese umgeben. Die Kapillarzone macht aufgrund ihrer filigranen Verästelung fast 60 Prozent der gesamten Oberfläche der Blutgefäße aus. Hier besteht nur noch ein minimaler, kaum messbarer Blutdruck, es ist die Ernährungszone des Gewebes, ähnlich einem gut durchsickerten Waldboden. Da kaum noch ein Blutdruck besteht, der die Flüssigkeit antreiben könnte, tritt diese aus den Kapillaren ins Gewebe über und wird auch wieder in die Kapillaren aufgenommen – in welcher Menge und mit welchen Bestandteilen hängt davon ab, welche stofflichen Konzentrationen in der Umgebung vorliegen.
Hier wird Sauerstoff abgegeben und Kohlendioxid aufgenommen; Fette werden in Eiweißstoffe verpackt und als Lipoproteine weiterverarbeitet; Mineralien und Spurenelemente werden ausgetauscht. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, ein Stoff-Wechsel im Wortsinne. Die gesamte Regeneration, alles Wachsen und Gedeihen findet also in einem Gebiet mit kaum noch messbarem Blutdruck statt. Doch dass es so weit kommen kann, ist vom Blutdruck und von der Impulsierung durch das Herz abhängig.
Wichtige Information zum Blutdruck:

Die Venen
Im Anschluss an die Kapillarzone nehmen die Venolen das Blut wieder auf und leiten es in das venöse System und zum Herzen zurück Der Druck im venösen System entsteht durch den Sog aus der Atmung in der Lunge: Indem wir den Brustkorb dehnen, wird das Blut durch Unterdrück angesaugt. Außerdem werden die Venen durch die Bewegungen der sie umgebenden Skelettmuskulatur und die Impulse der Arterien (zwei Venen verlaufen um jede Arterie, die sie durchpulst) unter Druck gesetzt. Deshalb ist Bewegung so wichtig, um einen guten Rückfluss des Blutes aus Armen und Beinen zu gewährleisten!
Wie der Blutdruck zustande kommt
Der Blutdruck ist der Druck, unter dem das Blut in den Adern strömt. Dabei fließt das Blut jeweils von den Orten höheren Drucks zu den Orten niedrigeren Drucks. Das ist eine physikalische Grundregel, die zum Beispiel auch in der Meteorologie für das Wetter gilt, wo ein Tiefdruckgebiet die Luft aus dem Hoch anzieht.

Nach dem Mittagessen sinkt der Blutdruck – ein idealer Zeitpunkt, um ein gemütliches Nickerchen einzulegen! Die kurze Pause wirkt erfrischend und kräftigend für den ganzen Organismus.
Der Druck in den Arterien wird bestimmt durch die Blutmenge, den Herzschlag und den Widerstand, den die Blutgefäße dem Blutfluss entgegensetzen. Vor allem der Widerstand in den winzigen Arteriolen in den herzfernen Körperbereichen ist entscheidend: Wenn sie nicht elastisch genug sind, um sich zusammenzuziehen, kann sich der
Blutdruck nicht gut aufbauen. Die Arterien müssen also bis in die kleinsten Verzweigungen hinein stets unter einer gewissen Spannung stehen – nur dann kann das Blut gut bis in die letzten Verzweigungen hinein strömen.
Warum der Blutdruck Walzer tanzt
Über den Tag hinweg unterliegt der Blutdruck einer bestimmten Rhythmik, er steigt und sinkt – wie beim Walzer. Um 3 Uhr morgens ist der Blutdruck am niedrigsten.
Es ist die Zeit der »biologischen Mitternacht«, wo der Schlaf am tiefsten ist. Ab etwa 4 Uhr steigt der Blutdruck langsam an und bereitet uns aufs Aufwachen vor. Wenn der Wecker klingelt, steigt er schlagartig noch weiter an – und ermöglicht damit das Aufstehen. Er bleibt dann den ganzen Morgen über relativ hoch; deshalb sind wir normalerweise morgens am leistungsfähigsten. Nach dem Mittagessen sinkt der Blutdruck, deshalb werden wir leicht müde. Ein kurzes Nickerchen ist in dieser Zeit also durchaus sinnvoll. Anschließend steigt der Blutdruck wieder an und erreicht um 19 Uhr sein zweites Maximum, um danach wieder abzusinken.

Wie der Blutdruck gemessen wird
Der Arzt misst den Blutdruck meist konventionell mit einem Blutdruckmessgerät, bzw. einer Manschette am Oberarm. Diese bläst er mit einem Gummiball als Blasebalg so stark auf, dass die Schlagader im Arm abgepresst wird. Das kann etwas unangenehm werden – denn je höher der Druck ansteigt, desto stärker kneift es am Arm. Dieser Druck wird auf einem Manometer angezeigt, dem am Blasebalg angebrachten Messinstrument. Gleichzeitig legt der Arzt die Membran eines Hörrohrs (Stethoskop) auf die Innenseite der Armbeuge am Ellenbogen, damit er dort den Pulsschlag abhören kann. Die Armmanschette wird immer so weit aufgepumpt, dass der Druck hoch genug ist, um die Arterie komplett abzudrücken und mit dem Stethoskop kein Pulsgeräusch mehr zu hören ist.
Luft langsam aus der Manschette ablassen, dann ist Messung genauer
Dann wird möglichst langsam Luft aus der Armmanschette abgelassen, sodass diese die Schlagader wieder freigibt. Je langsamer dies geschieht, desto genauer ist die Messung. Wenn das Blut wieder fließen kann, ist der erste Ton des Pulsgeräusches zu hören. Diese Pulswelle entspricht dem Herzschlag – sie entsteht, wenn sich die linke Herzkammer (Systole) zusammenzieht und das Blut in die Aorta auswirft. Der Druck in diesem Moment des ersten Pulsgeräusches ist der obere – systolische – Wert des Blutdrucks. Aus der Manschette wird dann die Luft langsam weiter abgelassen, bis kein Pulsgeräusch mehr zu hören ist. Das ist der Moment, in dem sich die linke Herzkammer dehnt, um das Blut aus dem Herzvorhof aufzunehmen (Diastole). Dieser Druck gibt den unteren – diastolischen – Blutdruckwert an.
Der Druck auf dem Manometer entspricht also dem Druck innerhalb der Arterie. Angegeben wird er in Millimeter Quecksilbersäule, abgekürzt mmHg. 1 mmHg entspricht dabei dem Druck, der von einer Quecksilbersäule von einem Millimeter Höhe erzeugt wird.

Selbst messen – aber richtig!
Den Blutdruck zu Hause selbst zu bestimmen ist heute gang und gäbe – und sinnvoll. Am weitesten verbreitet sind Geräte zur Messung am Handgelenk. Stiftung Warentest prüft immer wieder, welche Geräte präzise genug messen. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf danach. Ansonsten sollten Sie einige wichtige Hinweise beachten, damit Sie den Blutdruck korrekt ermitteln.
Bevor Sie messen, sollten Sie fünf bis zehn Minuten ruhig sitzen. Wenn Sie den Blutdruck aus einer Aktivität heraus messen (etwa nach dem Treppensteigen), ermitteln Sie zu hohe Werte!
Messen Sie grundsätzlich im Sitzen und immer an demselben Arm, an dem der Arzt den Blutdruck als korrekt bestimmt hat.
Die Manschette muss stramm anliegen
Achten Sie darauf, dass die Manschette stramm anliegt, und halten Sie den Arm während des Messvorgangs ruhig. Halten Sie das Handgelenk während des Messvorgangs auf Herzhöhe, nicht tiefer und nicht höher, sonst misst das Gerät nicht korrekt. Wenn Sie die Messung wiederholen wollen, warten Sie eine halbe bis eine Minute bis zum nächsten Messvorgang.
Wenn Sie ein Messgerät mit Oberarmmanschette haben, legen Sie die Manschette etwa zwei Fingerbreit über der Armbeuge an und lassen Sie etwa zwei Finger Luft – so können Sie beim Aufblasen ausreichend Druck aufbauen, ohne dass es zu sehr schmerzt. Legen Sie den Unterarm am besten im Sitzen auf dem Tisch ab, auf dem auch das Messgerät steht. Damit befindet sich der untere Rand der Manschette von selbst in der richtigen Position – in Höhe des Herzens. Die Manschette muss dem Armumfang angepasst sein. Für sehr kräftige Oberarme gibt es Sondergrößen.
Was den Blutdruck in die Höhe treibt

Die letzten Sekunden vor der Abfahrt: Ein schneller Sprint zum Zug lässt den Blutdruck für kurze Zeit deutlich ansteigen.
In bestimmten Situationen muss der Blutdruck ansteigen – sonst kann der Körper nicht die Leistung erbringen, die ihm abver langt wird.
Dazu gehören beispielsweise:
- Der Spurt zum Bus oder Zug, der schon abfahrbereit an der Haltestelle oder am Gleis steht.
- Brenzlige Ereignisse im Straßenverkehr, die ein rasches Reagieren nötig machen.
- Situationen, die ein Höchstmaß an Wachheit und Konzentration erfordern. Das kann durchaus positiv sein: Bei Lampenfieber, das nur kurze Zeit andauert, ist der hohe Blutdruck ausschlaggebend für eine gute Leistung.
- Bedrohliche Momente, die eine rasche Flucht erforderlich machen.
- Sexualität – wobei der Blutdruck bei Männern stärker ansteigt als bei Frauen. Zärtlichkeitsbetonte und genussvolle Liebe treibt den Druck allerdings weniger rasant in die Höhe als eine triebhafte, vorwiegend auf den Höhepunkt orientierte.

Es ist also durchaus notwendig, dass der Blutdruck kurzfristig auf hohe Werte ansteigen kann. Nur so gelingt es uns, zu jeder Zeit und sofort einsatz- und handlungsfähig zu sein.
Menschen steuern die Aktivität über den Willen
Diese Präsenz aufgrund des Blutdrucks ist eine Fähigkeit, die vor allem den Menschen, weniger den Tieren gegeben ist. Wir Menschen brauchen eine erhöhte Grundspannung, um jederzeit in Aktion treten zu können. Das hat damit zu tun, dass wir unsere Aktivität über den Willen steuern und nicht wie Tiere über den Instinkt oder Reflexe. Diese geistig-seelisch-körperliche Präsenz und Handlungsbereitschaft lässt sich nur durch den Blutdruck gewährleisten. Wem beispielsweise ein Jäger auf dem Hochsitz einem kapitalen Hirsch auflauert, steht er ständig unter Hochdruck – der Blutdruck erreicht Spitzenwerte, sein Herz schlägt zu schnell. Nur so ist er in Sekundenschnelle zum Schuss bereit, wenn das Tier aus den Gebüsch tritt.
Hält diese Phase über Stunden an, besteht ein deutlich höheres Risiko, dass der Körper diesen Stress nicht mehr aushält. So kann es vorkommen, dass einen Jäger auf seinem Hochsitz der Tod ereilt, weil der anhalten hohe Blutdruck einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ausgelöst hat.
Phasen erhöhter Alarmbereitschaft oder großer Anspannung dürfen also nicht lange dauern. Aus diesem Grund ist wochen-, monate- oder gar jahrelanger Stress ein ganz wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/Blutdruckmessung
- http://www.oberarm-blutdruckmessgeraete.de/blutdruck-kinder/
- https://www.hochdruckliga.de/bluthochdruck.html
Bildnachweis:
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Letzte Aktualisierung am 17.02.2025 um 08:02 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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