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Blutkörperchen

Was sind Blutkörperchen? rote & weiße Blutkörperchen – einfach erklärt

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 13. September 2020

Das Blut vieler Lebewesen auf der Welt enthält Zellen, die sich Blutkörperchen nennen. Auf Latein heißen die Blutkörperchen „Hämozyten“. Im deutschsprachigen Raum bezeichnen wir Blutkörperchen auch als Blutzellen. Im Laufe der Zeit haben sich alle Wirbeltiere auf der Welt weiterentwickelt und den gesamten Transportmechanismus für die Versorgung von Organen und Zellen verfeinert.

Was sind Blutkörperchen?

Blutkörperchen

Wir unterteilen Blutkörperchen in folgende Gruppen:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen): Ihre Hauptaufgabe liegt darin, den Sauerstoff durch das gesamte Blut zu transportieren.
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
  • Lymphozyten: Abwehr von Fremdkörpern und Stärkung des Immunsystems.
  • Monozyten: Abwehr von Fremdkörpern und Stärkung des Immunsystems.
  • Granulozyten: Vorläufer der Blutplättchen.
  • Megakaryozyten: Vorläufer der Blutplättchen.
  • Thrombozyten (Blutplättchen): Ihre Hauptaufgabe liegt in der Blutgerinnung.

Blutkörperchen sind nur unter dem Mikroskop sichtbar

Blutkörperchen schwimmen im Blut und sind nur unter dem Mikroskop erkennbar, da sie sehr kleine Zellen sind. In einem einzigen Blutstropfen sind neben den Blutzellen noch viele weitere Substanzen enthalten. Dabei wird zwischen Blutplasma und Blutzellen unterschieden. In dem Blutplasma sind die „anderen“ Substanzen enthalten.

Bei einem schnellen Schleudern des Blutes in einem Röhrchen beginnt sich die Flüssigkeit zu trennen. Dieser Vorgang wird als Zentrifugation bezeichnet. Bei der Zentrifugation trennen sich die Zellen und die Flüssigkeit voneinander. Die Zellen sind schwerer als die Flüssigkeit und werden aufgrund der einwirkenden Zentrifugalkräfte nach unten gedrückt und dort abgelagert.

Bestandteile des kleinen BlutbildesDabei entsteht ein folgendes Muster:

  • Ganz oben im Röhrchen: ungefähr 55 Prozent von Blutplasma.
  • In der Mitte des Röhrchens: ungefähr 2 Prozent Thrombozyten und Leukozyten (immer noch Blutplasma).
  • Ganz unten im Röhrchen: ungefähr 43 Prozent bilden die verschiedenen Blutzellen.

 

  1. Das Blutplasma ist eine Flüssigkeit, die voll von verschiedenen Substanzen ist.
  2. Die Blutzellen sind Zellen, die sich im Blut befinden und bestimmte Funktionen zu erfüllen haben.

Im Blutplasma befindet sich beispielsweise Cholesterin. Außerdem lassen sich im Blutplasma Hormone (sog. Botenstoffe) nachweisen.

Folglich kann ein Arzt in nur einem einzigen Tropfen Blut, sehr viele Blutkörperchen feststellen und je nach dem angewandten Blutbild, die Blutkörperchen zählen oder ihre genauen Werte bestimmen. Um die Anzahl der Blutkörperchen in einem Tropfen Blut zu verdeutlichen, muss gesagt werden, dass ein Tropfen Blut ca. 70 Millionen von den roten Blutkörperchen enthält.

Überblick – Tropfen Blut:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen): ca. 70 Millionen.
  • Thrombozyten (Blutplättchen): ca. 5 Millionen.
  • Leukozyten (weiße Blutkörperchen): ca. 100.000.

Zwei Arten von Blutzellen

Im Blut befinden sich prinzipiell zwei Arten von Blutzellen. Zu diesen zählen:

Die Blutkörperchen:

  • Erythrozyten
  • Leukozyten

Die Blutplättchen (Thrombozyten)

Folglich bedeutet das, dass die Blutkörperchen eine Gruppe innerhalb der Blutzellen bilden. Die meisten von den Blutkörperchen sind rote Blutkörperchen und nur einen kleinen Teil bilden die weißen Blutkörperchen.

Blutzellen

Blutzellen: Erythrozyt, Thrombozyt, Leukozyt

Im Jahr 1658 entdeckte Jan Swammerdam, dass Blutkörperchen überhaupt existieren. Ein neu eingeführtes Lichtmikroskop wurde verwendet, um das Bild eines Frosches zu untersuchen. Bei der Untersuchung bemerkte Jan Swammerdam, dass das Blut viele verschiedene Zellen aufweist. Zunächst wurden die Blutplättchen und andere Substanzen nicht entdeckt. Vermutlich lag es daran, dass die Blutplättchen und andere Substanzen viel kleiner sind und sich unter dem Lichtmikroskop nicht sehen ließen.

Blutkörperchen

Blutkörperchen: Erythrozyt und Leukozyt

Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten)

Rotes Blutkörperchen: Erythrozyt

Rotes Blutkörperchen:
Erythrozyt

Als Erythrozyten bezeichnet man die roten Blutkörperchen. Weil unser Blut so viele von den roten Blutkörperchen enthält, hat es eine starke rote Farbe. Die Erys aus den roten Blutkörperchen, enthalten Hämoglobin, welches die rote Farbe trägt und unser Blut rot färbt. Die rote Farbe kommt wegen dem gespeicherten Eisen zustande. Eisenhaltige Zellen sehen immer rötlich aus.

Die Hauptaufgabe von den roten Blutkörperchen liegt in dem Transport des Sauerstoffs an die Zellen und Organe. Ohne Sauerstoff kann der Mensch nicht leben, denn Sauerstoff ist für unseren Körper sehr wichtig, um daraus Energie zu gewinnen. Deshalb atmet der Mensch auch beim Sporttreiben so intensiv. Schließlich benötigen die Zellen Energie, um den den Körper in Bewegung zu versetzen. Sobald der Mensch langsam und wenig Sauerstoff einatmen, wird er schnell müde und macht schlapp. Daher wird auch geraten, dass man morgens nach dem Aufstehen die frische Luft tief einatmen soll. Ein Mensch, der viel Sport treibt und sich regelmäßig gesund ernährt, kann viel mehr Sauerstoff aufnehmen. Folglich lebt der Körper gesünder und fühlt sich wohler.

Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten)

Weißes Blutkörperchen: Leukozyt

Weißes Blutkörperchen:
Leukozyt

Als Leukozyten werden die weißen Blutkörperchen bezeichnet. Anders als die roten Blutkörperchen, besitzen die weißen Blutkörperchen keine eigene Farbe. Aus diesem Grund erhielten weißen Blutkörperchen ihren Namen. Die Hauptaufgabe von den weißen Blutkörperchen liegt in der Abwehr von Krankheitserregern und Eindringlingen. Rund um die Uhr wird unser Körper von kleinen Mikroorganismen angegriffen wie z. B. Viren, Pilzen, Bakterien und co. Die weißen Blutkörperchen suchen die Angreifer, bekämpfen sie und machen sie unschädlich.

Die verschiedenen Arten von den weißen Blutkörperchen sind deshalb so wichtig, weil es unterschiedlich aufgebaute Angreifer gibt. Beispielsweise gibt es solche Leukozyten, die den Angreifer umschließen und seinen Zellkern aufnehmen bzw. auffressen. Diese Aufgabe übernehmen die Monozyten. Die anderen Leukozyten sind in der Lage zu lernen, das heißt, sie können gute und schlechte Substanzen unterscheiden und wissen folglich, wie sie mit ihnen umgehen sollen. Außerdem helfen solche Leukozyten den Fresszellen, damit diese wissen könne, welche Substanzen gut und welche schlecht sind. Die schlechten werden logischerweise gefressen.

Die Blutplättchen (Thrombozyten)

Thrombozyten sind Blutplättchen und für die Blutgerinnung zuständigDie Blutplättchen müssen ganz klar von den Blutkörperchen unterschieden werden, da sie keine Blutkörperchen sind. Auf Latein heißen sie Thrombozyten. Die Hauptaufgabe von den Thrombozyten liegt in der guten Funktionsweise der Blutbahn. Es darf nirgendwo eine Öffnung geben, durch die das Blut entweichen könnte. Sollte sich eine solche Öffnung bilden, droht der Mensch zu sterben, da er ohne Blut nicht leben kann. Folglich klumpen sich Blutplättchen zusammen, wenn unser Körper eine Wunde erleidet. Beispielsweise der Mensch fällt vom Fahrrad und verletzt sich am Knie. Es bildet sich eine Wunde und der Körper verliert etwas Blut. Damit der Körper nicht verblutet, übernehmen die Blutplättchen die Arbeit und verschließen die Wunde. Dieser Vorgang wird auch als Blutgerinnung bezeichnet. In wenigen Minuten verschließt sich die Wunde von selbst und die Blutung wird gestoppt.

Blutbildung und die Entstehung der Blutkörperchen?

Die ganzen Blutzellen im Blut sind aus einer Stammzelle, der sogenannten „pluripotenten Stammzelle“ entstanden. Grundsätzlich beginnt die Blutbildung im Knochenmark. Dort bilden sich auch die meisten Blutzellen mit einer Ausnahme, den Lymphozyten. Die Lymphozyten bilden sich im Lymphsystem. Bereits im frühen Stadium lernen die Lymphozyten, welche Zellen gut und welche schlecht sind. Die schlechten Zellen müssen bekämpft werden.

Hämatopoese

Hämatopoese (Blutbildung)

Im Internet z.B. auf YouTube gibt es einen guten französischen Zeichentrickfilm, aus dem Jahr 1986. Dieser veranschaulicht die Blutbildung und die einzelnen Aufgaben der Blutkörperchen. Dieser Zeichentrick hat schon lange einen Kult-Charakter erreicht und wird in einigen Schulen den Kindern präsentiert. So können sich die Kinder die Blutkörperchen besser vorstellen. In dem Film wird gezeigt, wie Jugendliche Protagonisten erleben, wie Stoffwechsel, Essen, Krankheiten und andere wichtige Lebensvorgänge ablaufen. Dazu nutzen die Protagonisten raumschiffartige Fahrzeuge und bewegen sich durch die Blutbahn. Im Zeichentrickfilm liefern sie sich kleine Feuergefechte mit den Eindringlingen und zeigen, wie das Blut entsteht.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Blutk%C3%B6rperchen
  • https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/rote-blutkoerperchen
  • http://www.kardionet.de/blutkoerperchen
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© Foto: Pavel Chagochkin – 123rf.com



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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 21.2.2024 statt.