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Blutsenkung

Blutsenkung – was bedeuten diese Werte?

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 1. März 2020

Die wichtigste Blutsenkung Methode für den Nachweis von Entzündungsprozessen irgendwo im Körper ist die Bestimmung der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BSG), genannt auch Blutkörperchen-Senkungsreaktion (BSR) oder kurz Blutsenkung.

Blutsenkung – Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

Blutsenkung

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Das gerinnungsunfähig gemachte Blut wird dafür in einem Glasröhrchen aufgestellt. Die festen Bestandteile (Zellen) darin sinken allmählich ab. Entscheidend ist, wie schnell dies geschieht. Sind im Körper Entzündungsprozesse im Gang, entstehen klebrige Eiweiße, die die Blutkörperchen miteinander verklumpen und schneller absinken lassen. Die Sinkgeschwindigkeit lässt Rückschlüsse auf mögliche Krankheiten zu, nicht aber auf Art und Ort der Störung.

Eine ganze Reihe von Faktoren kann die Sinkgeschwindigkeit der Blutkörperchen verändern. So lassen etwa die Antibabypille, Heparin (ein Gerinnungshemmstoff) und der Verzehr von Cholesterinbomben wie Cheeseburger die Blutkörperchen schneller sinken. Acetylsalicylsäure (ASS), Kortison und verschiedene Rheumamedikamente dagegen verlangsamen die Senkung. Normale Blutsenkungswerte bedeuten nicht unbedingt, dass Sie keine Krankheit haben; sie sind etwa bei chronischen Darmentzündungen, Virusinfekten oder Krebs nicht immer erhöht.

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

Die Bestimmung der Blutsenkungsgeschwindigkeit gehört als seit langer Zeit bewährte Methode zu Routineuntersuchungen in einer Arztpraxis. Die Blutsenkung miss die Dauer, die Blutkörperchen benötigen, um in einem dünnen Röhrchen nach unten zu sinken.

Ist der Wert hoch, deutet das auf eine Entzündung hin. Einen geringen Anstieg der Blutsenkung finden wir bei Blutarmut und bei Frauen vor der Menstruation, bei Einnahme der Antibabypille oder ab der 4. Schwangerschaftswoche.

Eine reduzierte Blutsenkung finden wir während der Menstruation, bei Neugeborenen und bei vermehrter Anzahl der roten Blutkörperchen.

Normalwerte Blutsenkung nach einer Stunde:

Frauen
unter 50 Jahre unter 20 mm
über 50 Jahre unter 30 mm

Männer
unter 50 Jahre unter 15 mm
über 50 Jahre unter 20 mm

Referenzbereich:

  • Männer 3 – 10 nach 1 Stunde
  • Frauen 6 – 10 nach 1 Stunde
  • Bei älteren Menschen können auch höhere Werte normal sein

Erhöhter BSG-Wert

  • Akute und chronische Entzündung
  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Blutarmut (Anämie)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Akute Nieren- und Lebererkrankungen
  • Tumorerkrankungen
  • Vergrößerung der roten Blutkörperchen (Makrozytose)
  • Schwangerschaft

REFERENZBEREICH

  • Lymphozyten
    25-45% (1500—3000/µl
    *im Venenblut von Erwachsenen

* abhängig vom Analyseverfahren

Verminderter BSG-Wert

  • Chronische Leberstörungen
  • Vermehrung der roten Blutkörperchen

(Polyglobulie)

  • Blutbildungsstörungen
  • Herzmuskelschwäche
  • Medikamente (Kortison, Acetylsalicylsäure)

Referenzbereich

  • Blutsenkung (BSG)
    Frauen bis 50 Jahre: <20mm/h Frauen über 50 Jahre: <30 mm/h Männer bis 50 Jahre: <15 mm/h Männer über 50 Jahre: <20 mm/h Sinkgeschwindigkeit in Millimetern innerhalb der ersten Stunde

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Blutsenkungsreaktion
  • https://www.lifeline.de/diagnose/blutsenkung-id148548.html
  • https://www.onmeda.de/behandlung/blutsenkung.html
Blutsenkung

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#43042957 | © ksl – Fotolia.com



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Wichtig: Die Referenzwerte (Normwerte oder Normalwerte) sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 21.2.2024 statt.