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ICD-Codes: – K70 – K71 – K72 – K73 – K74 – K75 – K76 – K77 – Was ist der ICD-Code?

Falls Verdacht auf eine Leberstörung besteht, wird der Arzt die Leberwerte des Blutes untersuchen lassen. Sind diese Werte erhöht, sind bereits Leberzellen zerstört.
Die AP Werte sind erhöht bei Knochenerkrankungen mit gesteigertem Knochenabbau, Osteomalazie, Hyperprathyreoldismus, Knochenmetastasen und Lebererkrankungen, z.B. Hepatitis; Gallenwegserkrankungen, z.B. Verschlussikterus; Dünndarmerkrankungen
Die Gamma GT Werte sind erhöht bei alkoholbedingtem Leberschaden, auch akute/chronische Hepatitis, Verschlussikterus; Niere: degenerative Nierenerkrankungen; Pankreaserkrankungen: akute/chronische Pankreatitis, Pankreakrebs; Herzinfarkt
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
Natur: Salbei gibt der Leber Kraft
Die SGPT Werte: Vor allem erhöht bei Leberzellschäden (auch leichteren); bei Schäden an Niere, Herz und Skelettmuskulatur
Die SGOT Werte: Lebererkrankung, die länger besteht, v.a. bei Hepatitis chronia, aber auch bei Untergang von Muskelzellen; v.a. beim Herzinfarkt (oder ajuter Karditis), Untergang von Skelettmuskulatur, bei Nieren- oder Pankreasschäden.
Abkürzung | Beschreibung | Normwerte Männer | Normwerte Frauen | Mehr Info |
---|---|---|---|---|
AP | Alkalische Phosphatase | 40 - 130 U/l | 35 - 105 U/l | |
ASAT (=GOT) | Aspartat-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | zu hoch zu niedrig |
ALAT (=GPT) | Alanin-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | |
GLDH | Glutamatdehydrogenase | bis 7,0 U/l | bis 5,0 U/l | |
γ-GT oder GGT | γ-GT oder Gamma-GT | bis 66 U/l | bis 39 U/l | |
T-Bil | Gesamt-Bilirubin | bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) | bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) | |
d-Bil | Direktes Bilirubin | bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) | bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) | |
i-Bil | Indirektes Bilirubin | bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) | bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) | |
ChE | Cholinesterase | 5,3 - 12,9 kU/l | 4,3 - 11,3 kU/l | |
TPZ | Quickwert | 70 - 120 % | 70 - 120 % |
Was sind Leberwerte?
Die Bezeichnung Leberwerte beschreibt die Konzentration von bestimmten Enzymen im Blut. Einigen kommt bei dem Begriff „Leberwerte“, der Gedanke an Leberschäden bedingt durch einen hohen Alkoholkonsum. Allerdings ist es dem nicht so, denn die Leberwerte beschreiben den Gamma-GT und natürlich können einzelne Werte zu hoch oder zu niedrig sein.
Zu den am häufigsten gewonnenen Laborwerten zählen die Leberwerte. Werden die Leberwerte von einem Arzt über eine Blutprobe bestimmt, handelt es sich um die Bestimmung von vier Enzymen:
- GOT: Abkürzung für „Glutamat-Oxalacetat-Transaminase“, auch als „Aspartat-Aminotransferase“, kurz (AST, ASAT) genannt.
- GPT: Abkürzung für „Glutamat-Pyruvat-Transaminase“, auch als „ Alanin-Aminotransferase“, kurz (ALT, ALAT) bekannt.
- Gamma-GT: Abkürzung für „Gamma-Glutamyl-Transferase“.
- Alkalische Phosphatase: Abkürzung „AP“.
Viele Menschen wissen es gar nicht, doch Gamma-GT, AP und GOT kommen in fast allen menschlichen Organen vor. Deshalb sind diese Werte nicht nur für die Leber verantwortlich. Hingegen der GPT-Wert findet sich nur in der Leber wieder. Eine Erkrankung der Leber verursacht, dass sich die Werte erhöhen.
Die Leberwerte werden von einem Labor ermittelt und dem Arzt mitgeteilt, dieser stellt anhand der Werte fest, welche Organe betroffen sind oder welche gesundheitlichen Störungen bei dem Patienten vorliegen. Der Begriff „Leberwerte“ wird verwendet, um die Konzentration der Enzyme auf die Erkrankung der Leber zu beziehen. Auf diese Weise können Nichtmediziner schneller nachvollziehen, dass es sich um die Feststellung der einzelnen Leberstörungen handelt, wenn eine Leberuntersuchung bzw. Abnahme der Leberwerte vorgenommen wird.
Leberwerte zu hoch! Was wird gemacht?
Damit ein Arzt die Leberwerte bestimmen kann, muss er aus der Vene Blut entnehmen. Das Blut wird meistens aus der Armbeuge entnommen. Das Laborergebnis entscheidet darüber, ob die erhöhten Leberwerte weiter untersucht werden müssen. Sollte ein Arzt feststellen, dass die Leberwerte nur leicht erhöht sind und dabei keine weiteren Hindernisse auf eine bestimmte Krankheit vorliegen, wird der Arzt zunächst nur in gewissen Abständen eine Kontrolle der Leberwerte vornehmen. In den meisten Fällen wird eine umfangreiche Untersuchung erst später veranlasst, wenn sich die Leberwerte nicht von alleine normalisieren.
Wann sind die Leberwerte zu hoch?
Die Leberwerte werden in Blutserum gemessen und sollten folgende Werte bei einem Erwachsenen aufweisen:
- GOT: < 35 U/l
- GPT: < 35 U/l
- Gamma-GT: < 40 U/l
- Alkalische Phosphatase: 35 bis 105 U/l
Allerdings können Menschen auch gar keine Beschwerden haben und trotzdem zu hohe Leberwerte vorweisen. Des Weiteren ist es nicht zwangsläufig üblich, dass zu hohe Leberwerte, eindeutige Indizien für eine Krankheit liefern.
Zu den Leberwerten gehören abgesehen von GOT, GPT, Gamma-GT und den alkalischen Phosphaten, auch weitere Proteine. Diese stellt die Leber selbstständig her:
- Albumin
- Das Enzym Cholinesterase (CHE)
- Gerinnungsfaktoren (Faktor II, VII, IX, X, Protein C und S)
Es kommt häufig zu Beschwerden, sobald die Konzentration der oben genannten Proteine gestört ist. Das ist ein erstes Indiz dafür, dass die Leberfunktion beeinträchtigt ist. Sollte es beispielsweise an den Gerinnungsfaktoren mangeln, besteht eine hohe Blutungsgefahr.
Ein weiterer und sehr wichtiger Leberwert ist das Bilirubin. Dieser Galenfarbstoff entsteht beim Abbau von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Der Bilirubinwert steigt bei Menschen mit verschiedenen Erkrankungen der Gallenwege, des Bluts sowie der Leber. Sollte eine bestimmte Konzentration erreicht sein, lagert sich das Bilirubin im Gewebe ab. Das hat zur Folge, dass der Mensch einen gelblichen Stich im Gesicht und an der ganzen Haut aufweist. Die Erkrankung wird auch als Gelbsucht, auf Latein „Ikterus“ genannt. Bei dieser Erkrankung färbt sich nicht nur die Haut gelblich, sondern auch die Schleimhäute nehmen einen Gelbstich an.
Wovon erhöhen sich die Leberwerte?
Zu einem der häufigsten Befunde zählen die erhöhten Leberwerte. Auf der einen Seite liegt eine Störung der Leber selbst vor und das zieht die erhöhten Werte nach sich. Auf der anderen Seite kann eine Vielzahl an Krankheiten, die auch nicht unbedingt mit der Leber verbunden sind, die Leberwerte erhöhen.
Deswegen ist es wichtig, dass erhöhte Leberwerte nicht direkt mit einem Alkoholmissbrauch gleichgesetzt werden. Natürlich ist es Tatsache, dass Menschen, die viel zu viel Alkohol konsumieren, erhöhte Leberwerte aufweisen. Jedoch lassen sich die Leberwerte nicht nur durch Alkoholkonsum erhöhen. Es können etliche andere Ursachen infrage kommen, sodass vorschnelle Rückschlüsse zu vermeiden sind.
Das sind die häufigsten Gründe für die erhöhte Leberwerte:
In folgenden Situation erhöhen sich die Leberwerte:
- Bei der Einnahme von leberschädigenden Medikamenten.
- Hepatitis, auch Leberentzündung genannt (akut oder chronisch).
- Alkohol- oder nicht-alkoholbedingte Fettleber.
- Gallenstau beispielsweise durch Gallensteine ausgelöst.
- Vergiftung durch Pilze.
Die unterschiedlichen Leberenzyme wie (GOT, GPT, Gamma-GT oder alkalische Phosphatase) müssen bei den oben genannten Krankheiten nicht alle immer im selben Maße erhöht sein. Vielmehr sind die einzelnen Enzyme bei einer typischen Krankheit mehr oder weniger erhöht. Folglich kann die jeweilige Konstellation der erhöhten Leberwerte, dem Arzt bei der Suche nach einer Krankheit helfen.
Gamma-GT ist das empfindlichste Enzym, wenn eine Leberstörung vorliegt. Bei einer alkoholbedingten Leberveränderung bzw. bei einer anderweitigen Veränderung der Leber, reagiert dieser Enzym sofort mit einer Erhöhung. Des Weiteren sind sog. Transaminasem (Enzyme GOT und GPT) sind ebenfalls dafür typisch, dass sie sich bei einer Leberschädigung sofort erhöhen. Sind Lebergewebe abgestorben oder bei einer Hepatitis-Erkrankung, sind die Leberwerte, insbesondere GOT- und GPT-Enzyme erhöht.
Lebererkrankungen sind schwer zu erkennen
Es gibt auch einige Erkrankungen, bei denen es dem Arzt leichter fällt, die Diagnose anhand eines Vergleichs der Konzentration von GOT und GPT zu stellen. Das Verhältnis zwischen den beiden Enzymen wurde nach einem italienischen Arzt Fernando de Ritis genannt. Die Bezeichnung lautet „de-Ritis-Quotient“. Sollten bei einem Menschen die Leberwerte stark erhöht sein, wird der Wert für das Enzym GOT deutlich höher liegen, als für GPT. Bei Alkoholmissbrauch beispielsweise steigt der GOT-Wert ebenfalls höher als GPT an.
Bei einer chronischen Hepatitis sieht das Ganze umgekehrt aus, und zwar steigt hierbei der GPT-Wert höher an, als der GPO-Wert. Die Herz und Muskulatur produzieren das GOT-Enzym in einem relativ hohen Maße. Aus diesem Grund kann der GOT-Wert ebenfalls erhöht sein, wenn der Mensch ein Herzinfarkt hat oder an einer Muskelerkrankung leidet.
Das sind die seltenen Ursachen für erhöhte Leberwerte
Zu den eher seltenen Ursachen für erhöhte Leberwerte zählen:
- Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
- Primär sklerosierende Cholangitis (chronische Entzündung der Gallenwege)
- Erbliche Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
- Primär biliäre Zirrhose (Leberschrumpfung)
Des Weiteren können sich die Leberwerte erhöhen, wenn die GOT- und GPT-Werte erhöht sind. In einer solchen Konstellation handelt es sich um eine Krankheit, die nicht von der Leser ausgeht. Dazu sind einige Beispiele:
Störungen des Hormonhaushalts:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Schilddrüsenunterfunktion
- Diabetes mellitus
- Starke körperliche Belastung (z. B. durch Kraftsporttraining)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
- Rechtsherzinsuffizienz
- Kreislaufschock
- Perikarderguss
Infektionskrankheiten:
- Syphilis
- Tuberkulose
- Amöben, Würmer
In der Schwangerschaft (das HELLP-Syndrom)
In einigen Medikamenten gibt es Wirkstoffe, die einen negativen Einfluss auf die Leberwerte nehmen können. Hierzu ein Beispiel für einige Medikamente:
- Antibiotikum gegen Tuberkulose (Isoniazid)
- Statine (Medikament gegen Fettstoffwechselstörungen)
- Diclofenac (Schmerzmittel)
- Metformin (Diabetesmittel)
- Amiodaron (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen)
- Amphetamine / Ecstasy (Drogen)
- Phenprocoumon (Gerinnungshemmer)
Erhöhte Leberwerte machen sich auch dann bemerkbar, wenn bösartige Erkrankungen vorlegen. Darunter fallen: Leberkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs oder Lungenkrebs. Bei einer Erkrankung des Lymphgewebes steigen die Leberwerte ebenfalls drastisch an.
Wie lassen sich die erhöhte Leberwerte senken?
Die Leder ist ein sehr wichtiges Organ im menschlichen Körper, denn sie filtert unser Blut. Leider ist die Leber stumm, das heißt, sie meldet sich mit keinen Schmerzen, wenn sie geschädigt ist. Laut der Deutschen Leberstiftung leben in Deutschland mehr als fünf Millionen Menschen mit einer geschädigten Leber, ohne überhaupt davon Kenntnis zu besitzen. Wenn bei einer Leberschädigung bestimmte Blutwerte aus den Leberzellen in das Blut gelangen, sollte die Leberwerte gesenkt werden, wenn die Leberwerte eindeutig erhöht sind.
In erster Linie muss man wissen, dass die Leber ein Speicherorgan ist. Das heißt, die Leber speichert alles ab, wenn es in hoher Konzentration im Blut vorhanden ist. Beispielsweise ein Mensch der sich ungesund ernährt, spricht öfters dazu neigt Fast Food zu essen, speichert in seiner Leber erhöht Fettsäuren. Die überfetteten Leberzellen sterben nach einer Weile ab und das trägt dazu bei, dass die Leber Narben davon trägt. Das hat auf Dauer zur Folge, dass der Mensch an einer Fettleber leidet.
Um die Leberwerte zu senken, sollte der Mensch gewisse Risikofaktoren meiden. Zum Beispiel wäre es sinnvoll entweder komplett auf den Alkohol zu verzichten oder wenigsten den Konsum reduzieren. Des Weiteren wäre es sinnvoll, sich gesünder zu ernähren und auf fetthaltiges Essen zu verzichten.
Diese Schritte helfen bei der Senkung der Leberwerte:
- Alkoholkonsum reduzieren oder senken.
- Auf leberunfreundliche Nahrung (zu viel Zucker und Fett) verzichten.
- Leber entlasten, indem das Gewicht reduziert wird.
- Viel Wasser trinken, damit die Leber unterstützt wird.
Diagnose bei erhöhten Leberwerten
Sind die Leberwerte deutlich erhöht, ist es wichtig, die Ursache so schnell wie möglich zu bestimmen. Der Arzt wird gezielt Untersuchungen vornehmen, damit die Ursache schnell bestimmt wird. Das Gespräch mit dem Arzt darf nicht fehlen, denn das ist ein wichtiger Teil der zur Untersuchung dazugehört. Bei dem Gespräch wird der Arzt folgende Fragen stellen:
- Leidet der Betroffene oder jemand von den Verwandten an Hepatitis?
- Hatten bereits in der Familie irgendwelche Familienangehörige Probleme mit der Leber?
- Wie viel und wie häufig wird Alkohol konsumiert?
- Werden Medikamente oder Drogen konsumiert?
Anhand dieser und einiger weiterer Fragen, kann der Arzt ein mögliches Problem bzw. eine mögliche Ursache eingrenzen. Die körperliche Untersuchung ist ebenfalls ein Teil der Leberuntersuchung. Der Arzt wird den Bauch abtasten und versuchen die Größe, die Form und die Beschaffenheit der Leber zu bestimmen.
Des Weiteren schaut sich der Arzt die Haut des Betroffenen an und guckt, ob er sogenannte Leberhautzeichen an der Haut erkennt.
Hautverfärbung bei Leberschäden
Außerdem kann es bei Leberschäden zu Verfärbungen der Haut kommen. Deswegen wird sich der Arzt die Haut des Betroffenen etwas näher anschauen. Darüber hinaus können Kratzspuren auf einen Juckreiz hinweisen, der ebenfalls für einen Leberschaden spricht. Bei Männern schaut der Arzt auf die sogenannte „Bauchglatze“. Sollten speziell auf dem Bauch die Bauchhaare fehlen, deutet das zumindest bei Männern auf eine Lebererkrankung.
Anschließend wird der Arzt eine Ultraschalluntersuchung vornehmen und Leber sowie andere Bauchorgane sich etwas näher anschauen. Sollte der Arzt immer noch nichts Auffallendes feststellen, wird er Gewebeproben nehmen und sie ins Labor schicken. Dort werden die Gewebeproben untersucht und ausgewertet. Schließlich gibt es viele Ursachen für die Lebererkrankung und der Arzt muss alle möglichen Ursachen ausschließen und die zutreffende Ursache finden, bevor er mit der Behandlung beginnen kann!
Gamma-GT
Das Enzym Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT) wird vor allem in der Leber und den Gallengängen gebildet. Es ist der wichtigste Marker für Leberbelastungen und die Zerstörung von Leberzellen.
Erhöhter Gamma-GT-Wert
- Gallenstau oder Gallensteine
- Akute und chronische Hepatitis
- Leberzirrhose
- Lebertumoren, -metastasen
- Fettleber (Alkohol, Diabetes)
- Leberschaden durch Gifte oder Medikamente
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Transaminasen
Diese Enzyme bauen Nahrungseiweiße um. Alanin-Aminotransferase (ALT; früher GPT: Glutamat-Pyruvat-Transaminase) und Aspar- tat-Aminotransferase (AST; früher GOT: Glu- tamat-Oxalacetat-Transaminase) zeigen Leberund Gallen-, aber auch Muskelkrankheiten an.
Referenzbereiche
- Gamma-GT
Frauen: < 40 U/l
Männer: < 60 U/l
im Serum und Plasma von Erwachsenen - Alanin-Aminotransferase ALT (GPT)
Frauen: <34 U/l
Männer: <45 U/l
im Serum und Plasma von Erwachsenen - Aspartat-Aminotransferase AST (GOT)
Frauen: <31 U/l
Männer: <35 U/l
im Serum und Plasma von Erwachsenen
Erhöhter ALT- (GPT-) oder AST- (G0T-) Wert
- Akute und chronische Hepatitis durch Viren (auch Zytomegalie- und Epstein-Barr-Viren)
- Fettleber (Alkohol)
- Leberzirrhose, Leberzellkrebs
- Gallenwegserkrankungen
- Autoimmune Hepatitis
- Leberschädigung durch Gifte (Pilze), Medikamente
- Herzinfarkt
- Skelettmuskelerkrankungen wie Muskelschwund oder Myositis
Alkalische Phosphatasen (AP)
Diese Enzyme werden in Leber, Knochen, Nieren und anderen Geweben gebildet und für bestimmte biochemische Reaktionen im Stoffwechsel benötigt. Die Hauptmenge der AP im Blut stammt aus der Leber (Leber-AP) und den Knochen (Knochen-AP). Bei Leber- und Knochenerkrankungen (aber auch im Knoch Wachstum) ist der AP-Wert im Blut erhöht. Der Arzt kann entweder die Gesamtakt tät oder die Aktivitäten der organspezifische AP (AP-Isoenzyme) separat bestimmen lassen und so das kranke Organ (Leber, Knochen und so weiter) identifizieren.
Erhöhter AP-Wert
- Lebererkrankungen mit Gallenabflussstörungen
- Alkoholbedingte Hepatitis, Virus-Hepatit
- Primär biliäre Zirrhose
- Entzündung der Gallengänge, Gallensteir
- Tumoren und Metastasen in Leber oder Knochen
- Knochenerkrankungen (Morbus Paget, Rachitis, Tumoren, Brüche)
- Hormonpräparate (Östrogene, Gestagene
Cholinesterase (ChE)
Diese Enzyme (Acetylcholinesterase und Pseudocholinesterase) braucht der Körper für den Fettstoffwechsel und für die Signalübertragung in Gehirn und Nerven. Die im Blut messbare Cholinesterase stammt vor allem aus der Leber. Hat sich die Leberfunktion verschlechtert, sinkt ihr Wert ab: Die Leber kann nicht mehr genügend Eiweiße produzieren.
Erhöhter ChE-Wert
- Fettstoffwechselstörungen
- Diabetes, Fettleber
Verminderter ChE-Wert
- Chronische Hepatitis
- Leberzirrhose oder -karzinom
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankung
- Pestizid-Vergiftung (Insektenbekämpfungsmittel wie E 600 oder E 605)
Gallenblase
Die Gallenblase enthält die in der Leber gebildeten Gallensäuren und ist mit dem von der Leber kommenden Gallengang verbunden, der in den Zwölffingerdarm mündet (ductus cysticus). Ist dieser verlegt – etwa durch Gallensteine – oder ist zu wenig Gallensäure vorhanden, leidet die Verdauung; besonders nach fettreichen Speisen kommt es zu Druckgefühl, Oberbauchkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen und Blähungen.
Bilirubin
Um die Zusammenarbeit von Leber, Gallenblase und Dünndarm zu testen, lässt der Arzt den Gallenfarbstoff Bilirubin im Blut messen. Dieses gelbe Abbauprodukt des Blutfarbstoffs Hämoglobin wird mit der Galle ausgeschieden. Ist zu viel davon im Blut, etwa weil die Leber es nicht verarbeiten kann, lagert sich der Farbstoff in der Haut oder im Auge ab; daher die Bezeichnung Gelbsucht.

REFERENZBEREICHE
- Gesamt-AP
Erwachsene: 30-120 U/l
Empfohlener Referenzbereich der DGKL:
Frauen: 55-147 U/l
Männer: 70-175 U/l
Für Kinder gelten wachstumsbedingt höhere Referenzwerte.
- Cholinesterase (ChE)
Frauen: 3930-11500 U/l
Männer: 4620-11500 U/l
im Serum und Plasma von Erwachsenen; Werte abhängig vom Testverfahren; niedrigere Werte bei Schwangeren und bei Einnahme der Antibabypille
- Gesamt-Bilirubin
0,1-1,2 mg/di (2-21 pmol/l*) im Serum und Plasma von Erwachsenen
* = SI-Einheiten
Erhöhter Bilirubin-Wert
- Zerstörung der Erythrozyten durch Gifte oder Antikörper (Rh-Unverträglichkeit)
- Gallenwegserkrankung
- Gallensteine
- Gallenkarzinome
- Virus-, Autoimmun- und Alkoholhepatitis
- Leberzirrhose
- Vergiftungen mit Pilz- oder Umweltgiften
- Leberkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
Virus-Hepatitis
Rund 350 Millionen Menschen weltweit sind mit Hepatitis B infiziert, fast 200 Millionen mit Hepatitis C. Die Hepatitis-Viren nisten sich in Leberzellen ein und bewirken eine Entzündung, manchmal auch Zerstörung und Entartung der Leberzellen.
- Hepatitis A wird durch verseuchte Lebensmittel oder bei mangelhafter Hygiene übertragen und heilt so gut wie immer vollständig aus (Reisehepatitis).
- Hepatitis B wird durch Blut, Blutprodukte, Körperflüssigkeiten und sexuelle Kontakte übertragen und verläuft in jedem zehnten Fall chronisch. Langzeitfolgen sind die Zerstörung von Leberzellen und Leberzirrhose
- Hepatitis C wird durch Blut und Blutprodukte übertragen. Sie verläuft zu etwa 50 Prozent chronisch und führt häufig zur Leberzirrhose, auch zu Leberkrebs.
- Hepatitis D, eine Infektionskrankheit, tritt nur in Verbindung mit Hepatitis B auf. Vor dem Erreger, einem Virus, schützt eine Impfung gegen Hepatitis B.
- Hepatitis E wird wie Hepatitis A übertragen und ist besonders für Schwangere gefährlich.
- Begleit-Hepatitiden: Ferner gibt es Virus- Hepatitiden als Begleiterscheinung anderer Virusinfektionen. Diese Form verläuft meist mild und ist von kurzer Dauer. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Schleimhautkontakt.
IMPFUNGEN GEGEN VIRUS-HEPATITIDEN
Die Schutzdauer nach einer vollständigen Hepatitis-Immunisierung beträgt mindestens 10 Jahre.
- Hepatitis A: 1. Impfung 2 Wochen vor der Reise, Wiederholung nach 6 bis 12 Monaten
- Hepatitis B: 3 Impfungen; 1. Wiederholung nach 4 Wochen, 2. Wiederholung nach 6 Monaten
- Kombi-Impfung Hepatitis A und B: 3 Impfungen; Wiederholungen wie bei Hepatitis B. Kosten pro Impfung 50 bis 65 Euro. Die Krankenkassen erstatten die Hepatitis- B-Impfung bei Säuglingen und Jugendlichen bis zu 18 Jahren.
- Hepatitis C: Keine Impfung möglich

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/Leberwerte
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/179650/Gastroenterologie-Erhoehte-Leberwerte-was-nun
- https://www.aponet.de/service/nai/2013/12a/leberwerte-richtig-beurteilen.html
- https://www.netdoktor.de/laborwerte/leberwerte/
- https://ladr.de/leberwerte
- https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/lebererkrankungen
Letzte Aktualisierung am 21.03.2025 um 09:07 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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