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Erblich bedingt, krankheitsbedingt, aufgrund der Einnahme von Medikamenten, wegen einer Strahlentherapie oder mechanische Einwirkungen, die Ursachen von Haarausfall sind sehr unterschiedlich. Am häufigsten liegt erblich bedingter Haarausfall vor, die sogenannte androgenetische Alopezie. Diese macht etwa 19 von 20 Fällen aus, 4 von 5 Männern sind früher oder später davon betroffen, bei Frauen etwa jede Zweite.
Androgenetische Alopezie
Sowohl der weibliche, als auch der männliche Körper produziert das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Beim männlichen Geschlecht nimmt es an wichtigen Prozessen bei der Entwicklung der Prostata teil. Außerdem übernimmt es Funktionen bei der Entwicklung der Körperbehaarung. Bei beiden Geschlechtern ist DHT am Aufbau von Knochen und Muskeln beteiligt. Während es einerseits für die Produktion der Körperbehaarung mitentscheidend ist, sorgt es andererseits bei erblich bedingtem Haarausfall für eine Unterversorgung der Haarwurzeln. Diese reagieren dann genetisch bedingt überempfindlich auf DHT. Die Folge ist ein Nährstoffmangel, der eine Reduzierung der zeitlichen Länge der Wachstumsphasen auslöst. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Wachstumsphasen jeder Haarwurzel und der darauffolgenden Einstellung der Haarproduktion verschwindet das Haar nach dem letztmaligen Ausfall. Nach und nach entstehen kahle Stellen.
Bei Frauen kann der Menopause vorkommen, dass sie weniger Östrogene und vermehrt männliche Hormone produzieren. Dieses Ungleichgewicht führt bei erblich bedingter Überempfindlichkeit zu Haarausfall. Dagegen hilft nach Absprache mit einem Arzt die Einnahme von Hormontabletten, die die Wachstumsphasen verlängern. Haarausfall in den Wechseljahren ist ein Problem, das medizinisch behandelbar ist. Erkennbar ist der Beginn einer androgenetischen Alopezie offensichtlich an zunehmendem Haarausfall. Gewöhnlich verliert der Kopf etwa 70 bis 100 Haare täglich. Fallen mehr aus, ist der Verlust höher als die Anzahl der Haare, die nachwachsen. Ein Bluttest gibt Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um erblich bedingten Haarausfall handeln könnte oder andere Ursachen vorliegen.
Weitere Ursachen für Haarausfall
Neben dem erblich bedingten Haarausfall finden sich weitere Ursachen für den Verlust der Kopfbehaarung. Diffuser Haarausfall beschreibt den Vorgang des kontinuierlichen Haarausfalls, der sich nicht von einer Stelle aus ausbreitet, wie es etwa bei einem kreisrunden Haarausfall vorkommt. Diese Form des Haarverlusts kann unter anderem durch Eisen- oder Zinkmangel hervorgerufen werden. Bei ernährungsbedingtem Mangel reicht eine Ernährungsumstellung bereits aus, alternativ bieten sich Nahrungsergänzungsmittel an, die nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden können. Weitere Ursachen können etwa erhöhter Stress, eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder Missbrauch von Drogen sein. Seltener ist diffuser Haarausfall Folge einer Autoimmunkrankheit. Untersuchungen eines Arztes geben Aufschluss über die Ursachen.
Kreisrunder Haarausfall
In Abgrenzung zum diffusen Haarausfall beginnt kreisrunder Haarausfall, auch Alopecia areata, an einer lokal bestimmbaren Stelle und breitet sich von dort aus. Häufig kommt es zu schubartigen Verläufen, in denen der Haarverlust in kurzer Zeit stark zunimmt. Meistens beginnt Alopecia areata auf dem Kopf, dies ist jedoch nicht grundsätzlich so. Noch ist nicht ganz klar, was Auslöser des kreisrunden Haarausfalls ist, vieles deutet jedoch auf eine Autoimmunerkrankung hin, die womöglich vererbbar ist. Bei einer Autoimmunkrankheit ergreift der Körper Maßnahmen, die eigentlich der Abwehr von Krankheiten dienen sollen, sich allerdings fälschlicherweise gegen gesunde Körperzellen richten, in diesem Fall gegen intakte Haarwurzeln.
Foto:
- https://pixabay.com/de/photos/haar-haarausfall-serum-6361059/
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