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Thrombozyten zu niedrig

Thrombozyten zu niedrig – Laborwert bedeutet zu wenig Blutplättchen

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 26. September 2019

Wenn der Thrombozyten-Wert zu niedrig ist, spricht man von einer Thrombozytopenie (Thrombopenie). Die häufigste Ursache für eine verminderte Anzahl der Blutplättchen sind Virusinfektionen. Gering bis mäßig verminderte Thrombozyten stehen auch im Zusammenhang mit einer insgesamt reduzierten Blutbildung.

Thrombozyten zu niedrig nennt man Thrombozytopenie

Die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen ist dann ebenfalls reduziert. Ursache kann ein Vitamin-B12-Mangel oder eine Schädigung des Knochenmarks sein. Bekannte Ursaches dafür sind Chemotherapien und Bestrahlungen, Schwermetalle wie Blei, Handystrahlungen oder auch div. Arzneimittel, wie Rheuma- und Entwässerungsmittel sowie Hormonpräparate.

Bei dauerhafter Verminderung auf unter 100.000 pro Mikroliter Blut, sollte unbedingt eine weitere Diagnostik durchgeführt werden. Sinken die Werte unter 40.000 besteht eine gesteigerte Blutungsgefahr- Bei Werten unter 10.000 können gefährliche Blutungen auftreten. Diese sind in der Haut als punktförmige Einblutungen zu erkennen (Petechien), können allerdings in allen Organen des Körpers vorkommen.

Thrombozyten Normalwerte

AbkürzungBeschreibungNormalwert pro Mikroliter Blut
ThromboAnzahl der Thrombozyten (Blutplättchen)Männer & Frauen: 150.000 - 400.000 pro µl
Eine niedrige Anzahl der Thrombozyten führt zu einem reduzierten Schutz der Gefäße. Die Blutungsneigung erhöht sich. Auf psychischer Ebene besteht ebenfalls ein geringer Schutz gegenüber äußeren Einflüssen. Diesen Menschen fehlt die Fähigkeit, sich abzugrenzen. Sie sind sehr offen. Alles, was sie in ihrer nächsten Umgebung erleben, nehmen sie sich zu Herzen und empfinden es intensiv mit.  Wird ihnen alles „zu viel“, ist Rückzug ein möglicher Weg, das Erlebte zu verarbeiten.

Diagnostik bei Thrombozyten zu niedrig

Thrombozytenzählung nur aus venöser oder arterieller Blutabnahme verwerten.
  • Wiederholung der Thrombozytenzählung je nach Schwere der Thrombozytopenie innerhalb von 4 – 24 h zur Abschätzung der Kinetik.
  • Ggf. Beurteilung von Zahl (Cave: in der automatisierten Zählung falsch hoch bei mikrozytärer Anämie) und Morphologie der Thrombozyten im Ausstrichpräparat.
  • Analyse der plasmatischen Gerinnung, obligat bei thrombozytopenischen Frühgeborenen < 1500 g Geburtsgewicht.
  • Blutgruppenbestimmung, Coombs-Test.
  • Infektions-Laborparameter, immer bei unerwartetem Sturz der Thrombozytenzahl.

Bestimmung der maternalen Thrombozytenzahlen bei V.a. auf immunologische Ursache der Thrombozytopenie (bei jeder pränatal erworbenen Blutung!), dann zusätzlich gezielte Diagnostik:

  • bei V.a. Alloimmunthrombozytopenie: Antikörpersuche im Blut der Mutter (Einsendung von 10–20 ml Blut von der Mutter plus 10 ml Blut vom Vater) durch Testung auf maternale Antikörper gegen väterliche Thrombozyten (Klärung und Beratung wichtig wegen nachfolgender Schwangerschaft).
  • bei V.a. Autoimmunthrombozytopenie: Anamnese der mütterlichen Autoimmunerkrankung primär ausreichend, ggf. Bestimmung anti-thrombozytärer Antikörper (aufwändig und teuer).

Bei unklarer persistierender Thromboyztopenie:

  • Bestimmung der Transaminasen zur Klärung der Leberfunktionsstörung (erworbener Thrombopoietin-Mangel als Ursache einer verminderten Megakaryopoiese).
  • CMV-Diagnostik (quantitative PCR im Urin, bei Pneumonie auch im Trachealsekret), insbesondere bei Frühgeborenen.
  • HIV-Diagnostik beim Kind; es werden wiederholt Fälle berichtet, in denen nach unauffälligem maternalen Screening in der Frühschwangerschaft die Diagnose einer HIV-Infektion aufgrund einer persistierenden Thrombozytopenie des Neugeborenen gestellt wurde.

Differenzialdiagnostik:

  • Analyse des mean platelet volume (MPV) zur Klärung, ob Makro- oder Mikrothrombozytopenie.
  • Bestimmung der immature fraction of platelet (IPF) zur Beurteilung der Aktivität der Megakaryopoiese.
  • Gezielte molekularbiologische Diagnostik bei V.a. genetisch bedingte Thrombozytopenie.
  • Bestimmung der Thrombopoietin-Konzentration oder Knochenmark-Punktion nur sehr selten erforderlich.

Verminderter Thrombozyten-Wert (Thrombozytopenie)

  • Schädigung des Knochenmarks und Störung der Blutplättchenbildung, etwa durch Bestrahlung oder Chemotherapie
  • Knochenmarksmetastasen
  • Autoimmunkrankheiten wie Morbus Werlhof: Antikörper des Immunsystems zerstören die Blutplättchen. Auch einige Schmerzmittel, Chinin und der Keim Helicobacter pylori werden als Auslöser verdächtigt.
  • Schwere Anämien
  • Starker Blutverlust, Schock
  • Virusinfekte wie Masern oder Windpocken
  • Chronisch lymphatische Leukämie (CLL)
  • Allergien gegen bestimmte Lebensmittel, Medikamente oder Insektengifte
  • Anaphylaktischer Schock (bei Allergie)
  • Vitamin-C-, Vitamin-B12– oder Folsäuremangel
  • Chronische Vergiftungen, etwa durch Benzol, Arsen, Gold

Referenzbereiche

  • Monozyten
    3-7% (285-500/µl)*
    im Venenblut von Erwachsenen
  • Thrombozyten 150 000 – 400.000/µl*

im Venenblut von Erwachsenen und Kindern
* abhängig vom Analyseverfahren

Bildnachweis:

  • Urheber: alexpokusay / 123RF Standard-Bild

Thrombozyten zu niedrig



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Wichtig: Die Referenzwerte (Normwerte oder Normalwerte) sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 8.11.2024 statt.