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Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 26. Oktober 2020
Wenn wir Cholesterin zu hoch erklären wollen, müssen wir in der Geschichte etwas zurückgehen. Während der Evolution des menschlichen Genoms (Erbanlagen) kam es zu einer Bevorzugung derjenigen Veränderungen des Erbmaterials (Polymorphismen), die das lebensnotwendige, aber zu dieser Zeit rare Cholesterin sparen konnten.
Cholesterin zu hoch – der Blutwert TC ist erhöht
Vor ca. 5 – 7 Millionen Jahren, als sich unsere Vorfahren (Hominiden) von den Menschenaffen trennten, herrschte ein Mangel an Cholesterin. Sie ernährten sich hauptsächlich von grünem Gemüse, Obst und Nüssen. Das menschliche Genom adaptierte sich an dieses Nahrungsangebot und kam damit gut zurecht, indem mit Cholesterin besonders sparsam umgegangen wurde.
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Da der Unterschied zwischen dem menschlichen Genom und dem der Menschenaffen lediglich auf 2 bis 3 % geschätzt wird, können wir davon ausgehen, dass sich in der Verarbeitung der Nahrungsmittel beim Menschen gegenüber den Menschenaffen nicht viel geändert hat.
Die Veränderung des Speiseplans mit deutlich höherem Cholesterin Angebot (tierische Fette, Milchprodukte, Eier, hochkalorische Produkte etc.) ist aber viel zu rasch erfolgt, als dass sich das menschliche Genom auf diese Veränderungen einstellen konnte.
Man unterscheidet:
- HDL = High Density Lipoproteine (hohe Dichte) = „das gute Cholesterin“
- LDL = Low Density Lipoproteine (geringe Dichte) = „das schlechte Cholesterin“
Abkürzung | Beschreibung | Normwerte mg / dl | mehr Info |
---|---|---|---|
TC | Gesamt-Cholesterin | unter 240 mg / dl | zu hoch zu niedrig |
LDL | LDL-Cholesterin | unter 160 mg / dl | zu hoch zu niedrig |
HDL Frauen Männer | HDL-Cholesterin | über 40 mg / dl 45 - 65 mg / dl 35-55 mg / dl | zu hoch zu niedrig |
TRG | Triglyceride | unter 150 mg / dl | zu hoch zu niedrig |
Zutaten | Inhaltsstoffe |
---|---|
Gemüse: Karotten, Artischocken, Schwarzwurzeln, Mais, Pilze, Sojabohnen, Sojafleisch, Mohnsamen, Spinat, Kraut | Ballaststoffe |
Früchte: Äpfel, Orangen, Hagebutten, Grapefruit, Melonen | Ballaststoffe Pektin |
Vollkornmehl, Roggen, Speisekleie | Ballaststoffe |
Erdnüsse, Haselnüsse, Maroni, Kokosraspel | Ballaststoffe |
Lachs, Makrele, Tunfisch, Sardinen, Heringe | Omega-3-Fettsäuren |
Ingwer, Curry, Kurkuma (Gelbwurz) | Gingeroie |
Omega-3-Fettsäuren
Sie sind die natürlichen Entzündungshemmer — »pain killer«! Diese Nahrungsbestandteile sind aber auch in der Lage das schädliche LDL-Cholesterin zu senken. Mit ausreichender Zufuhr kann das Herzinfarktrisiko deutlich gesenkt werden. Die entzündungshemmende Wirkung potenziert den schützenden Effekt. Die beste Quelle von Omega-3-Fettsäuren sind Fische und darunter besonders Exemplare aus dem Meer.
Vermeiden Sie tierische Fette und Eier oder halten Sie deren Genuss so gering wie möglich. Verwenden Sie stattdessen Olivenöl, Distel- und Leinöl oder Rapsöl. Statt Fleisch sollten Sie Fisch genießen! Achtung: Kaviar, Garnelen und andere Krusten- und Schalentiere sowie Aal und Tintenfische enthalten viel Cholesterin!
Curry – Kurkuma
Kurkuma (curcuma longa) wird im Deutschen auch als Gelbwurz bezeichnet. Es gehört zu der Familie der Ingwergewächse und stammt aus dem südostasiatischen Raum. Wegen seiner schützenden antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften wird diese Wurzel schon seit Jahrtausenden zur Haltbarkeitserhöhung von Speisen verwendet. Kurkuma ist daher beliebter Bestandteil und Farbgeber von Curry, Pickles, aber auch von Senf. Die Pigmente (Curcuminoide) sind nicht nur für die charakteristische Farbe, sondern auch für die senkende Wirkung auf Cholesterin und Triglyzeriden verantwortlich.
Ingwer
Dieser Wurzelstock der Ingwerpflanze enthält eine Fülle an ätherischen Ölen (z. B. Gingeroie), die für den charakteristischen Geruch und Geschmack, aber auch für die positiven Wirkungen verantwortlich sind.
Als Verwandter des Kurkuma (Gelbwurz) schützt auch Ingwer vor chronischen Entzündungen und verhindert die schädigende Wirkung von hohem Cholesterin auf die Gefäßwände. Gleichzeitig wird auch einer überschießenden Blutgerinnung und einem Blutgerinnsel (Thrombose) gegengesteuert. Zusätzlich ist Ingwer reich an Spurenelementen wie Magnesium, Kalium, Kalzium und Phosphor.
Ballaststoffe
Die in Obst, Vollkorn und Gemüse enthaltenen Ballaststoffe sind Polizisten der Nahrung. Sie bewirken, dass Schadstoffe nicht vom Darmsystem in den Körper aufgenommen werden können. Die cholesterinsenkende Wirkung entsteht durch die vermehrte Ausscheidung von Gallensäuren, die dann durch Cholesterin wieder nachgebildet werden müssen. Ausgezeichnete Ballaststofflieferanten sind Vollkornprodukte, Artischocken, Karotten, Hülsenfrüchte, alle Formen von Kraut, Äpfel, Orangen, Grapefruits, Melonen, aber auch Nüsse. Der Genuss von vier Obst- oder Gemüseeinheiten (ca. je 100 g) pro Tag senkt Ihren Cholesterinwert um ca. 10 %.
Soja
Die in Soja enthaltenen Stoffe – Isoflavo- ne, Ballaststoffe und Phospholipide (Abaco und Abaion) – zeigen in zahlreichen Studien eine deutliche Verbesserung des Cholesterinverhältnisses um 15 – 20 %. Wissenschaftler schließen daraus, dass sojareiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf
Schädliche hohe Cholesterin-Werte im Blut
Zu hoheCholesterin-Werte im Blut mit allen schädlichen Konsequenzen sind die Folge. Neben Krebserkrankungen sind Herz-Kreislauf-Probleme die hauptsächliche Todesursache unserer Zeit, teilweise verursacht durch zu hohe Cholesterinwerte. Eine Senkung bzw. Normalisierung der Cholesterinwerte kann in Vorsorge und Behandlung von Herz-Kreislauf-Pro- blemen helfen. Trotz der Möglichkeit einer erblichen Problematik sind die falschen Ernährungsgewohnheiten ein viel wichtigerer Risikofaktor.
Eine an Gemüse, Obst und Nüssen reiche Ernährung kann Cholesterinwerte um ein Drittel senken und einen ähnlichen Effekt wie eine medikamentöse Therapie erzielen. Diese Wirkung ist bereits nach einer Woche, bei geänderten Nahrungsgewohnheiten, nachweisbar. Richtige Ernährung spart Medikamente ein!
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die über die Nahrung aufgenommen, aber auch vom Körper gebildet werden kann. Sie ist lebensnotwendig, ein Bestandteil aller Zellhüllen, Grundsubstanz für Gallensäuren, Hormone und Ursprung von Vitamin D. Schwankungen des Blutspiegels sind vor allem nach cholesterinreicher Nahrungsaufnahme möglich, eine dauerhafte Erhöhung über eine längere Periode stellt einen Risikofaktor für Gefäßerkrankungen dar. Im Blut soll das gesamte Cholesterin nicht höher als 200 mg/dl sein. Wir unterscheiden das »schädliche« LDL-Cholesterin (low-density-Lipoprotein), das 175 mg/dl nicht übersteigen soll. Dieses LDL transportiert Cholesterin von der Leber zu Körpergeweben und bei Überschuss führt es zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).
Der HDL-Anteil (high-density-Lipopro- tein) ist für den Rücktransport zur Leber verantwortlich und soll daher möglichst hoch sein – mindestens 35 mg/dl.
Zu hohes Cholesterin ist eine Fettstoffwechselstörung
Cholesterin wird im Körper synthetisiert und über die Nahrung aufgenommen. Das Gesamtcholesterin dient als wichtiger Marker bei der Diagnostik von Fettstoffwechselstörungen und der Abschätzung des Atheroskleroserisikos. Für die differenzierte Beurteilung eines erhöhten Gesamtcholesterins ist die LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin-Konzentration mit einzubeziehen.
Das Gesamtcholesterin ist im Patienten ein stabiler Analyt (Schwankungen zwischen verschiedenen Tagen etwa 6 %, im Tagesverlauf < 3 %) und wird durch die aktuelle Nahrungsaufnahme nicht wesentlich verändert. Die Plasmakonzentration zeigt eine deutliche Altersabhängigkeit (Anstieg zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr von 180 mg/dl auf 230 mg/dl bei Männern bzw. auf 250 mg/dl bei Frauen). Dieser Anstieg wird vorwiegend durch eine Zunahme der LDL-C-Konzentration verursacht, vermutlich eine Folge nachlassender LDL-R-Aktivität.
HDL und LDL
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