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Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 10. September 2020
ICD-Codes: – D70–D71–D72 – Was ist der ICD-Code?
Der häufigste Grund für einen zu hohen Leukozyten Wert (Leukozytose) ist eine reaktive Vermehrung der Granulozyten und ihrer Vorstufen, die bei einer Infektion auftreten kann. Über verschiedene inflammatorische Zytokine werden die Leukozyten in die Blutbahn um verteilt (schnell) und auch vermehrt im Knochenmark gebildet (etwas träger).
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
Abkürzung | Beschreibung | Normalwert (pro Mikroliter Blut) |
---|---|---|
Leuko Leukos | Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) | Männer & Frauen: 4.000 bis 10.000 pro µl |
Erhöhter Leukozyten-Wert (Leukozytose)
- Bakterielle Infektionen (von Eiterzahn bis Eileiterentzündung)
- Pilz-, Parasiten- oder Wurmbefall
- Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Bronchitis, Colitis (Darmentzündung), Arthritis (Gelenkentzündung)
- Stoffwechselerkrankungen wie ein akuter Gichtanfall, starke Schilddrüsenüberfunktion, Schwangerschaftskrämpfe
- Tumoren, Krebs der blutbildenden Zellen
- Allergien
- Rauchen
Stark erhöhter Leukozyten-Wert (über 20 000/µl)
Chronisch myeloische Leukämie (CML) – die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen ab 50 Jahren. Für die sichere Diagnose sind weitere Untersuchungen erforderlich, etwa eine Knochenmarkbiopsie (Gewebeprobe).
Laborwerte | Frauen | Männer |
---|---|---|
Erythrozyten | 4,1–5,1 Mill./µl | 4,5–5,9 Mill./µl |
Hämoglobin | 12–16 g/dl | 13,6–18 g/dl |
Hämatokrit | 34–44 % | 36–48 % |
Leukozyten | 4 000–10 000/µl | 4 000–10 000/µl |
Thrombozyten | 150 000–400 000/µl | 150 000–400 000/µl |
MCV | 81–96 fl | 81–96 fl |
MCH | 27–34 pg | 27–34 pg |
MCHC | 32–36 g/dl | 32–36 g/dl |
Ursachen einer Leukozytose (Leukozyten zu hoch)
Neutrophile Leukozytosen deuten einen bakteriellen oder Pilzinfekt an. Man muss hier aber auch an die Applikation des Wachstumsfaktors G-CSF denken. Die Raucherleukozytose wird durch die inflammatorischen Zytokine des Nikotinabusus induziert und häufig in der Differentialdiagnostik vergessen. Schwere Sepsis kann bei nicht geklärter Infektion auch zu einer lebensgefährlichen Leukopenie führen.
Monozytosen beobachten wir bei bakteriellen Infektionen in der Abheilungsphase, aber auch nach einer Chemotherapie.
Lymphozytosen sind oft reaktiv und werden bei Virusinfektionen diagnostiziert. Typisch sind vor allem bei Herpesinfektionen (wie CMV oder EBV) sogenannte Viro- zyten im Blut.
Eosinophilie (> 1,5 g/L) kommt vor bei parasitären Infektionen oder schweren allergischen Reaktionen, aber kann auch neoplastischer Natur bei chronischer Eo- sinophilenleukämie oder dem hypereosinophilen Syndrom sein. Auch gibt es eine paraneoplastische Eosinophilie.
Basophilie tritt selten reaktiv auf und muss immer an eine myeloproliferative Erkrankung denken lassen.
Knochenmarkerkrankungen
Erkrankungen des Knochenmarkes können sich in zuviel und zuwenig äußern.
Quantitative Störungen der Zellpopulationen der Myelopoese können schwere Komplikationen nach sich ziehen (z. B. Sepsis bei Neutropenie). Von einer reaktiven Veränderung der Zellzahl wird die autonome, als maligne einzuschätzende Veränderung der Zellzahl unterschieden. Ein Befall des Knochenmarks mit ortsfremden Zellen (z.B. durch Zellen eines soliden Tumors) hat ebenso Konsequenzen wie das Verdrängen des gesunden Knochenmarks durch unreife leukämische Zellen in Form von Blasten.
Video: Was bedeutet der Wert der Leukozyten?
Quellen und weiterführende Verweise
- https://www.netdoktor.de/laborwerte/leukozyten/leukozytose/
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