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Lipoprotein-a

Blutwert Lipoprotein-a – Lp(a) kann krank machen

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 1. März 2020

Lipoprotein-a wird auch als Lipoprotein (a) oder als Lipoprotein Lp(a) genannt. Hierbei handelt es sich um ein Lipoprotein, welches ein Risikofaktor für Schlaganfall oder Herzinfarkt sein kann. Um solche kardiovaskuläre Krankheiten bessern einschätzen zu können, wird dieses Protein genau unter die Lupe genommen. Lipoproteine gehören zu der Gruppe der Blutfette.

Blutwert Lipoprotein-a

Lipoprotein-aBei der Abkürzung Lip(a) handelt es sich um ein angeborenes Protein, welches sich kaum bis gar nicht durch Ernährung oder Medikamente beeinflussen lässt. Jedoch gibt es einige Krankheiten, die den Lipoprotein-a negativ beeinflussen können und den Wert ansteigen lassen. Zum Beispiel bei der Diabetes mellitus Erkrankung wird aufgrund des erhöhten Blutzuckerspiegels das Lipoprotein-a beeinflusst. Außerdem lässt sich das Protein von einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Nierenerkrankung negativ steuern.

Das Lipoprotein-a weist eine molekulare Struktur, die dem LDL-Cholesterin sehr ähnlich sieht. Das LDL-Cholesterin gehört zu dem „negativen“ Cholesterin, welches sich durch die Aufnahme fetthaltiger Nahrung, in den Blutgefäßen ablagert. Im Laufe der Zeit bilden sich Makrophagen (Schaumzellen), die sich verfestigen und anschließend für eine Arteriosklerose sorgen. Die Blutbahnen verengen sich und es kann immer weniger Blut durchfließen. Folglich steigt der Blutdruck an und das Herz muss mehr und schwerer pumpen. Damit geht auch eine zusätzliche Belastung auf das Herz über.

Wirkungsweise von dem Lipoprotein-a

Im Vergleich zu dem LDL-Cholesterin besitzt das Lipoprotein-a ein weiteres Glykoprotein Apo(a). Die Wirkung von diesem Protein ist immer noch nicht vollständig erforscht. Allerdings nehmen Forscher an, dass dieses Protein so ähnlich wie das Vitamin C fungiert. Es könnte an der Thrombozytenaggregantion (Blutgerinnung) teilnehmen. Hierbei stoßen wir auch auf das Risiko, welches aus dem erhöhten Lipoprotein-a hervorgeht.

Lipoprotein

Der Thrombus (Blutgerinsel) bildet sich viel wahrscheinlicher. Einige Zeit nachdem der Thrombus durch die noch großen Blutgefäße durchgeschwommen ist, passt er nicht mehr hindurch. Die Blutbahn verstopft sich nach und nach und irgendwann passt kaum noch Blut durch das Blutgefäß. Folglich kommt es zu einer Unterversorgung des Sauerstoffs und anschließend folgt ein Totalausfall des umliegenden Gewebes. Passiert so etwas im Herzen, kommt es zu einem Herzinfarkt. Fallen gewisse Hirnregionen aus, spricht man von einem Schlaganfall. Auch in der Lunge kann so etwas passieren und das nennt sich Lungenembolie. Die Erkrankung tritt unerwartet und ganz plötzlich auf. In einigen Fällen endet die Krankheit tödlich, wenn keine sofortige medizinische Hilfe geleistet wird.

Somit ist das Lipoprotein-a genauso wie andere Blutfette Triglyceride oder Cholesterin nicht ein Hinweis auf eine akute Erkrankung, sondern dadurch kann das Risiko einer solchen Erkrankung deutlich besser eingeschätzt werden.

Wann sollte Lipoprotein-a gemessen werden?

Der Lipoprotein-a ist angeboren und lässt sich kaum positiv oder negativ beeinflussen. Aus diesem Grund ist Lipoprotein-a nicht für die standardisierte Blutuntersuchung geeignet. Nur unter bestimmten Umständen fordert der Arzt einen Lipoprotein-a Wert an. Zu solchen Umständen gehören:

  • In den letzten Jahren laufen häufig Herz-Kreislauf-Komplikationen vor.
  • Bei einem Patienten unter 50 lag eine Herz-Kreislauf-Komplikation vor.
  • Die Herz-Kreislauf-Erkrankung führt nicht zum gewünschten Behandlungserfolg.
  • Eine genetische Belastung liegt in der Familie vor. Zum Beispiel Geschwister, Eltern oder Großeltern sind oder waren von einer Herz-Kreislauf-Erkrankung betroffen.

Normale und erhöhte Lipoprotein-a Werte im Blut

Bei jedem Menschen bleibt die Konzentration des Lipoprotein-a fast ein Leben lang konstant im Blut erhalten, weil es immer in derselben Menge in der Leber produziert wird. Allerdings produziert nicht jeder Mensch eine gleiche Anzahl an dem Lipoprotein-a. Das ist ganz individuell bestimmt und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Körpergröße, der erblichen Veranlagerung und natürlich von dem Geschlecht.

Genau wie bei den anderen Blutfetten (Cholesterin und Triglycerid) wird die Konzentration von dem Lipoprotein-a in Milligramm pro Deziliter Blut (mg/dl) angegeben. Sollte das Lipoprotein-a unterhalb von 30 mg pro Deziliter Blut liegen, stufen das Mediziner in einen Normalbereich ein. Diese Konzentration kann durchaus als unbedenklich angesehen werden. Allerdings alles was über den 30 mg pro Deziliter Blut liegt, sollte ein Grund zur Sorge sein und dem müssten Ärzte tiefer auf den Grund gehen.

Bei den Männern steigt der Lipoprotein-a Wert auch mit dem zunehmen Alter kaum an. Deshalb braucht der Arzt bei einem Mann den Lipoprotein-a Wert nicht häufig zu bestimmen. Bei den Frauen sieht das einwenig anders aus. Hier sollte der Arzt die Lipoprotein-a Konzentration vor und nach der Menopause bestimmen. Schließlich steigt der Lipoprotein-a Wert nach der Menopause kontinuierlich an.

Wie behandelt man bedenkliche Lipoprotein-a Werte im Blut?

Der Lipoprotein-a ist erblich bedingt und seine Konzentration lässt sich mit der heutigen Medizin nicht medikamentös behandeln oder irgendwie beeinflussen. Folglich gibt es keine medikamentöse Therapie, die bei einem Menschen einschlägt, damit der Lipoprotein-a Wert gesenkt wird. Hingegen lassen sich bedenkliche Cholesterin- und Triglyzeridwerte durch eine gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise wieder in den Normalbereich bringen. Allerdings haben sich neue Behandlungsmöglichkeiten durch verschiedene neuere wissenschaftliche Studien ergeben:

  • Vitamin-B3 für Nerven, Haut und Stoffwechsel (Die Lipoprotein-a Konzentration setzt nach einem längeren Zeitraum ab, wenn das Vitamin-B3 regelmäßig eingenommen wird).
  • Vitamin-C (Der Vitamin-C-Mangel kann sich negativ auf den Lipoprotein-a Gehalt auswirken. Deswegen sollte immer auf ausreichend Nahrung mit hohem Vitamin-C Gehalt geachtet werden).
  • Omega-3-Fettsäuren (In Fisch und Kernen sind viele wichtige Omega-3-Fettsäuren enthalten, die für unseren Organismus überlebenswichtig sind. Die Omega-3-Fettsäuren erhöhen die Konzentration von dem guten HDL-Cholesterin und sorgen dafür, dass der Lipoprotein-a Spiegel wieder gesenkt wird).
  • Östrogen – weibliches Hormon (Es empfiehlt sich, das Östrogen den Frauen in der Menopause zu verabreichen. Auf diese Weise lässt sich nach und nach der erhöhte Lipoprotein-a Spiegel senken).

Fazit  

Die neusten Erkenntnisse haben ergeben, dass sich aufgrund von gesunder Ernährung der Lipoprotein-a Wert nicht positiv beeinflussen lässt. Allerdings wirken sich die gesunde Lebensweise (viel Bewegung) in Verbindung mit der gesunden Ernährung positiv auf die Blutfette auf. Demnach wird das Risiko für zwei schwerwiegende Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall gemindert. Des Weiteren können bei Auffälligkeiten der Lipoprotein-a Werten die oben genannte Behandlungsmöglichkeiten vorgenommen werden.

Der Lipoprotein-a Wert kann dem Arzt möglicherweise ein Indiz für eine Krankheit liefern. Allerdings achten die Ärzte seltener auf den Lipoprotein-a Wert und deshalb ist er auch nicht im kleinen Blutbild aufgeführt. Vielmehr schauen sich die Mediziner den Lipoprotein-a Wert nur dann an, wenn sie sichergehen wollen, dass eine bestimmte und bereits vermutete Krankheit vorliegt. Das Lipoprotein-a liefert nur das letzte Puzzlestück, um die Ursache für die Erkrankung zu bestimmen.

Lipoprotein-a

Lipoprotein-a, Blutwert Lp(a)



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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 21.2.2024 statt.