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Biopsie der Gallenblase
Bei unklaren Organbefunden wird punktiert, z. B. um einen Tumor auszuschließen bzw. zur Unterscheidung von gutartigem und bösartigem Gewebe. Dafür wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und anschließend mikroskopisch untersucht.
Entweder werden Zellen mit einer Spritze aus der punktierten Region abgesaugt (Aspirationsbiopsie) und zur Zytologie (Zellbcurteilung) auf einen Objektträger ausgestrichen, oder es wird ein Gewebestück zur Untersuchung (Histologie) entnommen.
Auch gentechnische, immunhistologische Analysen bzw. eine Bestimmung von hormonaktiven Rezeptoren oder die gezielte Differenzierung von Keimen sind möglich. Meistens wird hierzu eine Biopsiekanüle in lokaler Betäubung durch die Haut gestochen. Zur Entnahme größerer Gewebeproben muss operiert werden. Meist erfolgt die Probenentnahme dann über einen Hautschnitt, manchmal kommt der Operateur auch nicht an einer Teilresektion (Teilentfernung) oder Exzision (vollständige Entfernung) des Gewebes vorbei.
In einer pathologischen Schnellschnittuntersuchung wird häufig das Gewebe noch während der Operation auf Tumorzellen untersucht.
Zunehmend erfolgen Biopsien durch bildgesteuerte Techniken (CT, MRT, Ultraschall), z.B. die Punktion der Leber (Leberbiopsie). Unter lokaler Betäubung wird mit einer langen dünnen Hohlnadel eine kleine Gewebeprobe entnommen und im Labor mikroskopisch untersucht.

ERCP
Bei einer Ultraschalluntersuchung erkennt der Arzt Gallensteine. Wenn die Steine direkt in den Gallengängen liegen, sind sie auf einem Ultraschallbild gelegentlich schwer oder gar nicht zu erkennen. In solchen Fällen erfolgt die Diagnose deshalb röntgenologisch. Der Arzt führt eine Spiegelung (Endoskopie) der ableitenden Gallenwege durch. Die Endoskopie wird unter einer gleichzeitigen Röntgenkontrolle (ERCP = endoskopische retrograde Cholangio- und Pankreatographie) durchgeführt, dabei können Gallensteine aus den Gallenwegen entfernt werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da in den Gallenwegen stecken gebliebene Gallensteine eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hervorrufen können. Die Gallenblase aber muss der Chirurg entfernen, wenn sie entzündet ist oder gar ein Tumorverdacht besteht.

Gallensteine
Gallensteine sind kristalline Ablagerungen in der Gallenblase, den Gallengängen oder im Hauptgallen- und Ausführungsgang der Gallenwege in den Darm. Sie entstehen durch Verfestigung von Gallenbestandteilen und können von einigen wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern groß werden. Gallensteine treten vereinzelt oder zu mehreren auf. Nach ihrer Zusammensetzung teilt man sie in Cholesterinsteine und Pigmentsteine ein.
Die Gallenblasenentzündung
Bei einer Entzündung der Gallenblase sprechen die Ärzte von einer Cholezystitis. Es handelt sich um eine Entzündung der Gallenblasenwand, die meist durch Gallensteine ausgelöst wird.
Nur in seltenen Fällen ist eine Entzündung der Gallenblase auf andere Ursachen zurückzuführen: Operationen im Bauchraum, Unfälle oder Fehlbildungen der Gallenblase, Gallenpolypen und Gallenblasentumoren können die Auslöser sein. Auch als Folge anderer Infektionen mit Salmonellen, Typhus, akuter Nierenentzündung oder-bei Kindern – durch Scharlach oder Staphylokokken kann es zu einer Gallenblasenentzündung kommen.
Die akute Gallenblasenentzündung äußert sich durch plötzlich auftretende starke, kolikartige Schmerzen rechts unterhalb vom Rippen bogen, die in die Brust und die rechte Schulter ausstrahlen können. Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen können hinzukommen. Die chronische Gallenblasenentzündung dagegen verursacht keine akuten Schmerzen,sondern dumpfe Beschwerden im Oberbauch.
Bei einer schweren Gallenblasenentzündung oder bei einem Durchbruch der Gallenblasenwand (Perforation) fühlt sich die Bauchdecke bretthart an und reagiert schon auf leichten Druck sehr schmerzhaft. Die Einmündung des Gallengangs in den Zwölffingerdarm wird als Papille bezeichnet. Ist der Gallengang vor der Papille durch einen Stein verschlossen, erreicht der Gallenfarbstoff Bilirubin den Darm nicht. Das äußert sich dadurch, dass der Stuhl seine typische braune Färbung verliert und weißlich aussieht. Durch den Rückstau der Galle kann es vorübergehend zu einer Gelbfärbung zunächst in den Augen und später an der gesamten Flaut kommen. Diese Gelbsucht wird als Ikterus bezeichnet.

Ursachen solcher Leberschäden können Alkoholismus, Hepatitis-Viren, Medikamente und Stoffwechselerkrankungen sein
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