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Leberkrebs

Leberkrebs: Symptome & Ursachen für ein Leberkarzinom

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 14. September 2020


ICD-Codes:K70K71K72K73K74K75K76K77Was ist der ICD-Code?


Leberkrebs – Metastasen, die zum Leberzellkarzinom führen

Leberkrebs nennt sich im Fachjargon auch Leberzellkarzinom. Weltweit gesehen ist der hepatozellurläre Karzinom eine Krebsart, die den traurigen Platz fünf in der Häufigkeit der Krebserkrankungen einnimmt. Häufig wird Leberkrebs erst sehr spät erkannt, da die Beschwerden erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten.

Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze

Leberkrebs (Leberkarzinom, Leberzellkrebs, Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom, HCC) ist eine bösartige Erkrankung der Zellen in der Leber.
Was ist Leberkrebs? Krebs entsteht auf dem Boden genetisch veränderter Zellen, welche sich ungebremst teilen und vermehren.
Leberkrebs verursacht anfangs nur wenig Beschwerden, so dass die Betroffenen ihre Erkrankung meist gar nicht bemerken.

Die Prognose für Heilung und Genesung des Patienten ist grundsätzlich abhängig von der Anzahl der Tumoren, deren Größe und dem Stadium, in welchem die Diagnose erfolgt. Der primäre Leberkrebs besteht aus Tumoren, die sich durch körpereigene Zellen gebildet haben. Zu den Leberkrebsarten zählen jedoch auch Krebsgeschwülste, die sich in den Gallengängen gebildet haben und werden ebenfalls dem primären Leberkrebs zugeordnet. Lebermetastasen bilden die sekundäre Form von Leberkrebs. Metastasen sind Tochtergeschwülste, die sich aus einem Tumor heraus entwickelt haben. Der sekundäre Leberkrebs kommt weitaus häufiger vor als der primäre Leberkrebs. Rein statistisch gesehen erkranken in Deutschland jedes Jahr um die 6000 Personen an Leberkrebs.

Leberkrebs Ursache: Leberzirrhose durch Alkoholmissbrauch

Die Leberzirrhose, die auf Alkoholmissbrauch beruht, ist ein hoher Risikofaktor für die Bildung von Leberkrebs. Auch die chronische Hepatitis, die zu den Erkrankungen der Leber zählt, ist ein Risikofaktor. Jede Art von Zellschädigung der Leber, beispielsweise Entzündungen, kann zu Leberkrebs führen. Ferner wurde festgestellt, dass eine Vergiftung durch Getreidepilze und Pilzen auf Erdnüssen, die in feuchtem Klima häufig vorkommen, Auslöser für Leberkrebs sein können. In einigen Fällen liegt auch eine krankhafte Speicherung des an sich für den Körper wichtigen Mineralstoffes Eisen vor. Vergiftungen mit dem Stoff Vinylchlorid, der im PVC enthalten ist, können ebenfalls zu Leberkrebs führen, aber auch ein Mangel an körpereigenem Eiweiß.

Leberkrebs Symptome erkennen und beschreiben lernen

Die Symptomatik bei Leberkrebs beginnt leider erst im fortgeschrittenen Stadium. Aus diesem Grund wird Leberkrebs eher selten im Frühstadium entdeckt. Personen, die an Krankheiten der Leber leiden, sollten dringend regelmäßig Untersuchungen vornehmen lassen, denn sie sind grundsätzlich gefährdet, an Leberkrebs zu erkranken. Im fortgeschrittenen Stadium äußert Leberkrebs sich meist durch einen starken, drückenden Schmerz im Oberbauch.

In der Regel ist dieser Schmerz auf der rechten Seite, der jedoch bis in den Rücken und den Unterbauch strahlen kann und aus diesem Grund häufig in seiner Lokalisation nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Übelkeit und Erbrechen sind häufige Begleiterscheinungen des Druckschmerzes, müssen aber nicht auftreten. Der Patient leidet an einem allgemeinen Schwächegefühl und an Appetitlosigkeit. Er verliert drastisch an Gewicht. Eine Gelbsucht kann auftreten, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Es ist durchaus möglich, dass der Patient starken Juckreiz verspürt und in einigen Fällen kommt es zu einer Schwellung unter dem Rippenbogen, die jedoch meist nur durch einen Arzt ertastet werden kann. Wer ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen möchte, der sollte folgendes beachten:

  • Ab 35 Jahren einen regelmäßigen Lebercheck durchführen lassen
  • Untersuchung der Leber ggf. jährlich wiederholen lassen

Die Diagnose Leberkrebs – So startet eine Therapie

Die Diagnose von Leberkrebs erfolgt im Frühstadium meist nur durch Zufall während einer Ultraschalluntersuchung, die aus anderen Gründen durchgeführt wird. Da die Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten, erfolgt die Diagnostik meist erst recht spät. Der Arzt führt ein Gespräch mit dem Patienten, der die Symptome ausführlich schildert. Es folgt eine körperliche Untersuchung mittels Abtasten und meist mit Ultraschall. Bestandteil der körperlichen Untersuchung ist die Blutentnahme.

Das Blut des Patienten wird an ein Labor übersendet, um die genauen Werte zu erhalten. Es muss festgestellt werden, um welche Art von Tumor es sich handelt und ob dieser bösartig ist. Auch das Stadium des Leberkrebses muss exakt festgestellt werden. Zur Sicherstellung der Diagnose erfolgt in der Regel eine Computertomographie, möglicherweise eine Kernspintomographie und eine Röntgenaufnahme. Die Angiographie stellt die Gefäße dar und dient als Operationsvorbereitung. In einigen Fällen findet auch eine Magenspiegelung und eine Darmspiegelung statt. Über eine Bauchspiegelung kann beurteilt werden, inwieweit der Tumor ausgebreitet ist. Entnommenes Gewebe wird auf Leberkrebs untersucht und bestätigt die Diagnose abschließend.

Leberkrebs Therapie bei bösartigen Tumoren

Stellt sich die Bösartigkeit der Tumore heraus, beginnt die Therapie in fast allen Fällen mit einer Operation. Kleine Tumore können in der Regel sehr erfolgreich entfernt werden. Hierbei wird auch umliegendes Gewebe mit entfernt, da dieses bereits befallen sein kann. Die Operation bezieht sämtliche befallenen Organe mit ein. Je nach Ausbreitung der Tumore und Metastasen kann die Operation von daher im kleinen Rahmen ausfallen oder langwierig und aufwendig werden.

Um den Tumor zu verkleinern, wird häufig vor der Operation ein Zellgift in das Blutgefäß gespritzt, das diesen versorgt. Kleinere Tumore sind operativ leichter zu entfernen. Grundsätzlich empfiehlt sich bei kleineren Tumoren die Injektion von Ethanol, die durch die Haut direkt in den Tumor erfolgt und diesen zerstört. Für Patienten mit einer Leberzirrhose empfiehlt sich eine Transplantation der Leber. Dies setzt jedoch voraus, dass ein Spenderorgan zur Verfügung steht, und erfordert häufig Wartezeiten für den Patienten, die in vielen Fällen zu lange dauern und die Tumore während der Wartezeit weiter wachsen lassen. Die Chemotherapie ist eine weitere Form der Therapie, es handelt sich hier um Medikamente, die als Zytostatika bekannt sind.

Bei Zytostatika handelt es sich um spezielle Zellgifte, die erkrankte Zellen angreifen. Allerdings greifen sie sekundär auch gesunde Zellen an, von daher ist der Einsatz der Chemotherapie bei Leberkrebs derzeit sehr umstritten. Befindet sich der Patient in einem weit fortgeschrittenen Stadium und ist keine Heilung mehr durch Operation und Chemotherapie möglich, kann nur noch die Palliativtherapie angewendet werden. Diese dient nicht der Heilung, sondern soll die Lebensqualität des Patienten für die ihm noch verbleibende Lebenszeit verbessern. Die Palliativtherapie erfolgt in der Regel durch die Vergabe von krebsspezifischen Schmerzmitteln.

Krankheitsverlauf bei Leberkrebs: Wie stehen die Heilungschancen?

Der Leberkrebs im Frühstadium hat durchaus sehr gute Chancen auf Heilung. Hat er erst Metastasen gestreut, wird die Therapie immer schwieriger. Durch die auftretende Symptomatik erfolgt die Diagnose jedoch meist erst im fortgeschrittenen Stadium. Hier hängt der weitere Verlauf davon ab, inwieweit die Tumore sich gebildet und Metastasen gestreut haben und welche Nachbarorgane befallen sind. Leberkrebs verläuft leider auch heute noch in den meisten Fällen tödlich. Ist eine Operation noch möglich, kann der Patient durchaus noch mit einer Lebenszeit von weiteren fünf Jahren rechnen.

Sofern keine Operation mehr möglich ist, liegt die weitere Lebenserwartung bei wenigen Monaten. Nach durchgeführten Therapiemaßnahmen wie Operation und Chemotherapie ist es für den Patienten wichtig, regelmäßig die Nachsorge durchführen zu lassen. Zwei Mal pro Jahr wird hierfür eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt sowie eine Blutuntersuchung.

Quellen und weiterführende Verweise

  • https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/leberkrebs.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/Leberkrebs
  • https://www.wissensschau.de/krebs_tumor/leberkrebs_therapie.php


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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 21.2.2024 statt.