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Hypophyse

Hypophyse und Nebennieren

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 14. August 2018

Hypophyse

Hypophyse

Eine Abteilung des Zwischenhirns, die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), und die Nebennierenrinde steuern im Team die Produktion von Stress- und Entzündungshormonen. Spezielle Hormontests zeigen, wo eine Störung vorliegt.

Adrenokortikotropes Hormon (ACTH)

ACTH stammt aus der Hirnanhangsdrüse und reguliert in der Nebennierenrinde die Produktion von Kortisol (Stresshormon), Aldosteron (Blutdruckhormon) und des DHEAS (Geschlechtshormon-Vorstufe). Bei zu geringer Kortisolproduktion ist mehr ACTH im Blut, da die Hypophyse die Produktion anregen will (Morbus Addison). Bei Hypophysen- und Hypothalamusschäden wird zu wenig ACTH freigesetzt, und die Kortisolproduktion versiegt.

Der ACTH- und der Kortisol-Wert im Blut sind dann vermindert. Bei verstärkter Kortisolbildung, etwa wegen eines Nebennierenrindentumors, wird die ACTH-Bildung gebremst.

Erhöhter ACTH-Wert

  • Nebennierenrindeninsuffizienz
  • Cushing-Syndrom
  • Morbus Addison
  • Angst, Stress
  • ACTH-Produktion in Tumoren (zum Beispiel Lungenkarzinom)

Verminderter ACTH-Wert

  • Morbus Cushing (Nebennierenrindentumor)
  • Kortisolgabe
  • Hypophysen- und Hypothalamusschädigung

Kortisol

Das Hormon Kortisol aus der Nebennierenrinde hemmt Entzündungen, lockt bei Stress Zucker ins Blut (Hyperglykämie), beschleunigt den Eiweißabbau (Muskelschwund) und schwächt auf Dauer die Abwehrzellen. Kortison ist seine inaktive Vorstufe. Das ACTH aus der Hypophyse reguliert die Kortisolbildung. Der Kortisol-Wert schwankt je nach Tageszeit. Er kann bei Stress aufs Zehnfache ansteigen! Kortisol hemmt die Kalziumaufnahme im Darm, den Stoffwechsel von Vitamin D3 und fördert dadurch die Osteoporose. Von klinischer Bedeutung sind seine entzündungshemmende Wirkung und die Hemmung des Immunsystems. Es wird bei Verdacht auf Funktionsstörungen der Hypophyse oder der Nebennieren im Blut, aber auch im Speichel oder Urin bestimmt.

Erhöhter Kortisol-Wert

  • Morbus Cushing
  • ACTH-bildende Tumoren (Hypophysentumoren, Bronchialkarzinom)
  • Alkoholmissbrauch
  • Endogene Depression, Stress, Psychose
  • Schwere Allgemeinerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Östrogentherapie, Antibabypille

Verminderter Kortisol-Wert

  • Morbus Addison
  • Leberzirrhose (Transcortin-Verminderung)
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Eiweißverlust durch Nieren oder Darm
  • Unterfunktion der Nebennierenrinde
  • Mangel an kortisolbindendem Globulin
  • Nebennierenrinden-Metastasen, -blutungen oder Tuberkulose
Hypophyse

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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 22.2.2024 statt.