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Leukozyten-Detail

Leukozyten (weiße Blutkörperchen): Das bedeuten die Blutbild Werte

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 10. September 2020


ICD-Codes:D70D71D72Was ist der ICD-Code?


Leukozyten sind Blutzellen, die in unserem Blut enthalten sind. Im Gegensatz zu den Erythrozyten (rote Blutkörperchen) enthalten die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) keinen roten Farbstoff. Daher nennt man sie auch weiß, obwohl sie unter dem Mikroskop eher als farbwarm wahrzunehmen sind. Daher kommt auch die Bezeichnung „weiße Blutkörperchen“.

Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze

Leukozyten sind, je nach ihrer Art, unterschiedlich in Gestalt und Aufbau. Die Größe der Leukozyten schwankt zwischen 7 µm bei Lymphozyten und 20 µm bei Monozyten
Weiße Blutkörperchen machen für den Organismus unverträgliche Stoffe bzw. Krankheitserreger unschädlich.
Leukozytopenien sind häufig Medikamenten-bedingt, beruhen auf Erkrankungen des Knochenmarkes z.B. Neoplasien oder Leukämien
weitere Ursachen: virale Infektionen, Autoimmunerkrankungen

Was sind Leukozyten?

Zu der Hauptaufgabe von Leukozyten zählt die Abwehr von Krankheitserregern und das Erhaltenbleiben bzw. die Unterstützung des Immunsystems. Die weißen Blutkörperchen befinden sich in unserem Blut und sie können mit dem bloßen Auge nicht wahrgenommen werden. Auch in den Schleimhäuten, den Lymphknoten und im Gewebe befinden sich die weißen Blutkörperchen. Viele von den weißen Blutkörperchen können sich aktiv durch die Blutgefäße fortbewegen und können somit aus den Blutgefäßen in das Gewebe wandern.

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Alle Leukozyten stammen aus dem Knochenmark ab. Das Knochenmark gehört zu einer Vorläuferzelle, der sogenannten „pluripotenten Stammzelle“. Die speziellen Wachstumsfaktoren sorgen für das Wachstum von weißen Blutkörperchen, den Monozyten, Granulozyten und den Lymphozyten.

Leukozyten im Blutausstrich unter Mikroskop

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen

Unmengen (ca. etwa 20 Milliarden) an Leukozyten wachen Tag und Nacht über uns in unserem Blut – die weißen Blutkörperchen. Sie werden im Knochenmark gebildet und entwickeln sich schon dort oder im Thymus, einem kleinen Organ oberhalb des Herzens, zu Spezialisten.

Die Leukozyten patrouillieren ständig durch Blut- und Lymphgefäße und Gewebe, sammeln beschädigte Zellen zur Vernichtung ein und bekämpfen körperfremde Substanzen wie Bakterien, Pilze und Viren.

Hauptaufgabe der Leukozyten (weißen Blutkörperchen) ist die Abwehr von Krankheitserregern und Fremdstoffen. Die weißen Blutkörperchen, die nur ein Prozent der Blutzellen ausmachen, können die Blutbahn verlassen und ins Gewebe wandern, um dort direkt ihre Abwehrfunktion zu erfüllen. Nur zehn Prozent aller Leukozyten zirkulieren im Blut.

Der Rest befindet sich im Gewebe, in den Lymphknoten, im Knochenmark und kann bei einer Entzündung rasch freigesetzt und mobilisiert werden. Erhöhte Leukozyten-Werte weisen auf ein alarmiertes Abwehrsystem hin.

Die lebenswichtigen Abwehrzellen sind höchst sensibel: Chronischer Stress und Schlafmangel, Strahlenbelastung, Hormone, Alkohol, Nikotin und der Verzehr von zu viel Fast Food können ihre Schlagkraft enorm schwächen.

Leukozyten sind weisse Blutkörperchen

Leukozyten sind weisse Blutkörperchen

Welche Arten von Leukozyten gibt es und welche Aufgaben haben sie?

Die Leukozyten sind für die Abwehr von Erregern und körperfremden Stoffen zuständig und an der Entstehung von Entzündungen beteiligt. Der Großteil der Leukozyten befindet sich im Gewebe. Ihr Übergang aus der Blutbahn ins Gewebe wird als Diapedese bezeichnet.

Zu den Leukozyten gehören die Granulozyten (Blut und Gewebe), die Monozyten (Blut) und die Makrophagen (Gewebe), die Lymphozyten (Blut und Gewebe), die Mastzellen (Gewebe) und die dendritischen Zellen (Gewebe).

Wieso bestimmt man den Leukozyten-Wert

In folgenden Fällen wird ein Arzt den Leukozyten-Wert bestimmen:

  1. Verdacht auf Entzündungen und Infektionen
  2. routinemäßige Blutabnahme
  3. Verdacht auf Blutkrebs (Leukämie)
  4. Knochenmark produziert zu wenige funktionstüchtige Zellen
  5. Blutarmut
  6. bei einige Medikamenten steigt die Anzahl der weißen Blutkörperchen
  7. vor und nach der Chemotherapie
  8. Verdacht einer Vergiftung
  9. nach einem Infarkt
  10. bei einer Verbrennung
  11. Kontrolle bei einem Krankheitsverlauf

Wenn die Anzahl der Leukozyten bestimmt wird, reicht es manchmal aus zu erfahren, an was der Betroffene erkrankt ist. In einigen Fällen muss man genauer definieren, wie viele von welchem Leukozytentyp abstammen. Ein solches Blutbild bezeichnet man als das Differentialblutbild. Bei einem lang anhaltenden Fieber, bei einem schweren Infekt oder bei Blutkrebs wird das Differentialblutbild gemacht.

Um einen Harnwegsinfekt diagnostizieren zu können, muss die Anzahl an Leukozyten im Urin bestimmt werden. Hierfür kann man die weißen Blutkörperchen aus dem Urin, mithilfe des Mikroskop zählen. Hierbei wird von einer Zellanzahl pro Gesichtsfeld gesprochen.

Der Leukozyten-Normalwert

Der Leukozyten-Normalwert liegt bei einem gesunden erwachsenen Menschen bei 4.000 bis 10.000 Zellen pro Mikroliter Blut. Schwangere Frauen und Kindern haben einen deutlich erhöhten Wert (muss nicht immer sein) wäre aber noch ok. Bei Neugeborenen kann der Wert bei 34.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut liegen. Ein solcher Wert ist keine typische Erkrankung, sondern das Neugeborene ist kerngesund.

Die genaue Aufschlüsselung der der Leukozyten zeigt uns folgende Werte an:

  1. Granulozyten:
    stabkernige neutrophile: 3 bis 5 Prozent
    segmentkernige neutrophile: 50 bis 70 Prozent
    eosinophile Granulozyten: 1 bis 4 Prozent
    basophile Granulozyten: 0 bis 1 Prozent
  2. Monozyten: 3 bis 7 Prozent
  3. Lymphozyten: 25 bis 45 Prozent

Wann spricht man von zu wenig Leukozyten im Blut?

Von einer Leukopenie wird nur dann gesprochen, wenn sich im Blut zu wenige Leukozyten befinden. Häufig handelt es sich um eine verringerte Anzahl an Granulozyten im Blut. Die Zahl der restlichen Leukozyten kann im Normalbereich liegen.

Wann spricht man von zu vielen Leukozyten im Blut?

Ist die Anzahl an weißen Blutkörperchen erhöht, spricht man von einer Leukozytose. Sie wird z. B. Durch entzündliche Erkrankungen, Infektionen oder Tumore ausgelöst. Die krankhaft veränderte oder unreife Leukozyten können bei Leukämie auftreten. Bei einer Leukämie werden außerdem unreife Blutzellen in einer erhöhten Konzentration freigesetzt.

Wann kann man tun, wenn der Leukozyten-Wert verändert ist?

Die begleitenden Symptome, die der Arzt bei dem Betroffenen feststellt geben in Verbindung mit einem großen Blutbild Aufschluss darüber, um welchen Erkrankung es sich handelt. In einigen Fällen kann es sogar nötig sein, das Knochenmark oder das Blut einer weiteren Laboruntersuchung unterzuziehen.

Handelt es sich bei dem Betroffenen um eine Infektion, wird der Arzt meistens abwarten, bis die Symptome abgeklungen sind und danach erneut ein Blutbild anfordern. Auf diese Weise wird der Arzt feststellen können, ob sich der Leukozyten-Wert wieder stabilisiert hat. Sollte Verdacht auf eine gefährliche Erkrankung wie z. B. Blutkrebs bestehen, wird der Arzt eine Organuntersuchung anfordern. Es kann sogar sein, dass überhaupt kein Grund für die erhöhte Anzahl an Leukozyten gefunden werden kann. In solchen Fällen sprechen die Mediziner von einer „idiopathischen Leukozytose“.

Es empfiehlt sich jedoch immer einen Arzt aufzusuchen, wenn Verdacht auf ein Infekt oder eine Entzündung besteht. Die Sicherheit geht immer vor und der Arzt sollte immer das Blutbild anschauen, bevor er ganz sagen kann, um welche Erkrankung es sich handelt. Nur anhand der richtige Diagnose kann man schnell mit der Behandlung beginnen und somit einen besseren Erfolg sichern und somit für eine schnelle und effektive Genesung des Patienten sorgen!

Leukozyten setzen sich zusammen aus:

  • Granulozyten (neutrophile, eosinophile, basophile)
  • Lymphozyten (B-/T-Lymphozyten; natürliche Killerzellen)
  • Monozyten (differenzieren zu Makrophagen)

Verminderter Leukozyten-Wert (Leukopenie)

  • Chronische oder akute Virusinfektion wie Grippe, Masern, Röteln
  • Schwere bakterielle Infektion, etwa Typhus
  • Malaria
  • Blutvergiftung (Sepsis)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Störungen der Blutbildung im Knochenmark, etwa aufgrund einer Schädigung durch radioaktive Strahlen, Pestizide oder Schwermetalle
  • Akute und chronische Vergiftungen, beispielsweise mit Blei, Quecksilber, Benzol, Kohlenmonoxid
  • Medikamente wie Antibiotika, Chemotherapie, Blutdrucksenker, Schilddrüsenhormone, Antidepressiva, H2-Magensäure- Blocker

Referenzbereich

  • Leukozyten
    Erwachsene:
    4000-10000 Leukozyten/µl abhängig vom Analyseverfahren

Granulozyten

  • Neutrophile Granulozyten
    Stabkernige: 3-5% (150-400/µl)
    Segmentkernige: 50-70 % (300-5800/µl)
  • Eosinophile Granulozyten
    1-4% (50-250/µl)
  • Basophile Granulozyten
    0-1% (15-50/µl)
    im Venenblut von Erwachsenen

Erhöhter Leukozyten-Wert (Leukozytose)

  • Bakterielle Infektionen (von Eiterzahn bis Eileiterentzündung)
  • Pilz-, Parasiten- oder Wurmbefall
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Bronchitis, Colitis (Darmentzündung), Arthritis (Gelenkentzündung)
  • Stoffwechselerkrankungen wie ein akuter Gichtanfall, starke Schilddrüsenüberfunktion, Schwangerschaftskrämpfe
  • Tumoren, Krebs der blutbildenden Zellen
  • Allergien
  • Rauchen

Stark erhöhter Leukozyten-Wert (über 20 000/µl)

Chronisch myeloische Leukämie (CML) – die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen ab 50 Jahren. Für die sichere Diagnose sind weitere Untersuchungen erforderlich, etwa eine Knochenmarkbiopsie (Gewebeprobe).

Zu viele Abwehrkörper im Blut?
i-punkt
Leukozyten sind weiße Blutzellen, die für die Infektabwehr verantwortlich sind. Sie enthalten keinen roten Farbstoff und werden deshalb als weiße Blutkörperchen bezeichnet. Im Blut existieren verschiedene Leukozytentypen, die alle unterschiedliche Aufgaben erledigen und unser Immunsystem unterstützen.
Ein von der Norm abweichender Leukozyten-Wert ist nur ein unspezifischer Alarm. Erst die speziellen Leukozyten im Differentialblutbild geben Aufschluss über das Krankheitsgeschehen. Der Arzt achtet hier darauf, ob es einen erhöhten oder verminderten Leukozyten Wert gibt.

 

Ausgewählte Beispiele für kritische Laborergebnisse

Klinische ChemieUnterer GrenzwertOberer Grenzwert
Ammoniak> 170 μg/d
Carboxyhämoglobin> 10 %
Digitoxin> 60 ng/ml
Digoxin> 3 ng/ml
Glukose, nüchtern > 500 mg/dl
Kalium > 6,5 mmol/l
Kalzium, ionisiert > 1,6 mmol/l
Kalzium, gesamt > 3,5 mmol/l
Lithium> 1,5 mmol/l
Magnesium> 2 mmol/l
Natrium > 160 mmol/l
Osmolalität > 330 mosmol/kg H2O
Osmotische Lücke> 10 mosmol/kg H2O
Paracetamol> 100 mg/l
Procalcitonin> 0,5 ng/ml
Salicylat> 300 mg/l
Säure-Basen-Status
pH> 7,1> 7,6
pCO2 > 75 mmHg
pO2, arteriell
pO2, kapillär
Bikarbonat > 45 mol/l
TroponinJeder Wert oberhalb des
99. Perzentils der Normalpopulation
Hämatologie/Hämostasiologie
Blutbild
Hämoglobin
Leukozyten > 50 Tsd/µl
> 20 % Blasten
Thrombozyten > 1000 Tsd/µl
D-DimerPositiv
INR> 6,0
PTT> 105 s

Eigenschaften der Leukozyten

  • Leukozyten die ArtenKernhaltig
  • Beweglich, Fähigkeit zu Emigration (Auswandern aus der Blutbahn), wobei sie sich enorm verformen können, um durch feinste Lücken zwischen den Gefäßwandzellen auszutreten (Diapedese).

Fortbewegung im Gewebe durch amöboide Bewegungen. Sie können von Stoffen angelockt oder vertrieben werden (Chemotaxis).

Hauptaufgabe ist die Abwehr durch

  • Phagozytose: „Auffressen” von Zelltrümmern oder Fremdkörpern (Bakterien, Viren, Staub).
  • Antikörperbildung und dabei Mitwirken beim
  • Entzündungsprozess.

Spezielle Leukozyten

Die weißen Blutkörperchen erfüllen eine ganze Reihe von Spezialaufgaben im menschlichen Körper. Dafür werden verschiedene »Spezialisten« gebildet, die sich auch von ihrem Aussehen her unterscheiden und dadurch näher bestimmen lassen.

Was sind Granulozyten?

Im Zytoplasma der Granulozyten liegen körnchenartige Einschlüsse (Granula), die verschiedene Enzyme und Botenstoffe enthalten.

Man unterscheidet 3 Arten:

  • Die neutrophilen Granulozyten kommen besonders zahlreich in den Schleimhäuten vor. Sie sind die ersten Abwehrzellen, mit denen eindringende Erreger in Kontakt kommen. Sie bekämpfen Erreger entweder durch Phagozytose oder dadurch, dass sie den bakteriziden Inhalt ihrer Granula abgeben. Gehen viele Neutrophile am selben Ort zugrunde, entsteht Eiter.
  • Die eosinophilen Granulozyten sind vorwiegend an der Abwehr von Parasiten beteiligt. Sie kommen hauptsächlich in der Schleimhaut von Atem- und Verdauungstrakt vor.
  • Die basophilen Granulozyten befinden sich überwiegend im Blut. Ihre Granula enthalten Substanzen, die an allergischen Reaktionen beteiligt sind.

Die Granulozyten erkennt man unter dem Mikroskop anhand von ihrem körnerartigen Aussehen. Unter dem Mikroskop lassen sich die Granulozyten in drei Typen unterscheiden, und zwar in neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten. Jede einzelne von den Zelltypen kümmert sich um eine andere Form von Krankheitserregern. Außerdem geht jede Zelle anders bei der Abwehr der Bakterien vor.

Granulozyten kann man entweder im zirkulierenden Blut oder in den Gefäßinnenwänden finden. Nach ihrer Bildung halten sich die Granulozyten nur sieben Stunden auf und anschließend werden sie abgebaut.

Wie bereits erwähnt, können sich Granulozyten selbst fortbewegen und somit wandern sie aus den Blutgefäßen in die Schleimhäute und in das Gewebe ein. Spätestens nach vier oder fünf Tagen werden auch die eingewanderten Granulozyten abgebaut.

Was sind Monozyten und Makrophagen?

Monozyten sind ebenfalls Phagozyten. Sie kommen ausschließlich im Blut vor. Treten sie ins Gewebe über, entwickeln sie sich zu Makrophagen weiter.

Auch die Makrophagen zählen zu den Phagozyten. Nach der Phagozytose schleusen sie Bruchstücke des phagozytierten Materials auf ihre Oberfläche und zeigen sie so den anderen Leukozyten (Antigenpräsentation). Außerdem setzen sie Chemokine frei. Makrophagen kommen in allen Organen vor.

Monozyten nehmen das körperfremde Material in sich auf und machen es unschädlich. Aus diesem Grund bezeichnet man solche Blutzellen auch als Fresszellen. In der Milz wird ein großer Teil der Monozyten gespeichert. Im Blut zirkuliert ein wichtiger Teil von Monozyten.

Was sind Lymphozyten?

Bei der Immunabwehr spielen die Lymphozyten eine wichtige Rolle. Die Lymphozyten können die Krankheitserreger, Viren und Bakterien schnell erkennen und produzieren sofort Antikörper, um die Krankheitserreger zu bekämpfen. Auf diese Weise werden die Krankheitserreger, Bakterien und Viren schnell inaktiv gemacht und zerstört. Es gibt sogar einige Lymphozyten, die sich die Krankheitserreger merken können und auf diese Weise sorgen die Lymphozyten dafür, dass man an einer bestimmten Krankheit nur einmal im Leben oder in einem längeren Zeitabschnitt erkranken kann. Solchen Lymphozyten bezeichnet man auch als Gedächtniszellen. Die Lebensdauer von Lymphozyten kann zwischen wenigen Stunden und mehreren Jahren variieren.

Bei den Lymphozyten unterscheidet man B-Lymphozyten (ca. 15 %), T-Lymphozyten (ca. 75 %) und natürliche Killerzellen (NK-Zellen, ca. 10 %).

B-Lymphozyten und T-Lymphozyten gehören zur spezifischen Immunabwehr, d. h., sie entwickeln für jeden Erreger maßgeschneiderte „Waffen“. Die B-Lymphozyten zählen zu den antigenpräsentierenden Zellen, die T-Lymphozyten nicht.

Die NK-Zellen sind v. a. in der Abwehr von Virusinfektionen aktiv. Sie entdecken befallene Zellen und vernichten sie, indem sie Zytotoxine ausschütten. Man findet sie überwiegend im Blut, in der Leber und der Milz.

Was sind Mastzellen und dendritische Zellen?

Mastzellen kommen überwiegend im Bindegewebe vor. In ihrer Funktion ähneln sie den Basophilen.

Die dendritischen Zellen befinden sich ausschließlich im Gewebe. Ihre wichtigsten Aufgaben sind die Phagozytose und v. a. die Antigenpräsentation. Dazu verlassen sie nach der Phagozytose das Gewebe und gelangen in die Lymphknoten, wo sie den Lymphozyten das Antigen zeigen.

Leukozyten im Überblick

Da die Makrophagen, die Mastzellen und die dendritischen Zellen nur im Gewebe auftreten, werden sie in der Tabelle nicht berücksichtigt. (* Die Referenzbereiche werden in der Literatur nicht einheitlich angegeben.)

Leukozyten Überblick

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen (Normalwerte: 4.800-10.OOO/µl [mm3]).

Normalwerte Leukozyten im-kleinen Blutbild

LaborwerteFrauenMänner
Erythrozyten4,1–5,1 Mill./µl4,5–5,9 Mill./µl
Hämoglobin12–16 g/dl13,6–18 g/dl
Hämatokrit34–44 %36–48 %
Leukozyten4 000–10 000/µl4 000–10 000/µl
Thrombozyten150 000–400 000/µl150 000–400 000/µl
MCV81–96 fl81–96 fl
MCH27–34 pg27–34 pg
MCHC32–36 g/dl32–36 g/dl

Beim sogenannten Differenzialblutbild werden die Leukozyten genau betrachtet. Mithilfe einer besonderen Färbemethode lassen sich die weißen Blutkörperchen in weitere Untergruppen aufschlüsseln. Aus der prozentualen Verteilung, der Größe und dem Reifegrad der Blutzellen kann der Mediziner Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten ziehen.
Leukozyten Arten gesamt

Die drei Hauptgruppen der Leukozyten sind:

  • Granulozyten (neutrophile, eosinophile und basophile)
  • Lymphozyten
  • Monozyten

Differentialblutbild: Leukozyten

AnteilAbsolute Zahl
Alle Leukozyten100 %4 000–10 000/µl
Segmentkernige neutrophile Granulozyten
50–70 %3 000–5 800/µl
Stabkernige neutrophile Granulozyten
3–5 %150–400/µl
Lymphozyten25–45 %1 500–3 000/µl
Monozyten3–7 %285–500/µl
Eosinophile Granulozyten1–4 %50–250/µl
Basophile Granulozyten0–1 %15–50/µl
Die neutrophilen Granulozyten bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze; die eosinophilen und basophilen Granulozyten wehren Parasiten ab. Lymphozyten sind spezialisierte Zellen, während Monozyten die größten weißen Blutkörperchen sind.

Monozyten haben die Fähigkeit, sich in bewegliche Fresszellen zu verwandeln (siehe Kapitel Immunsystem, die Schutzpolizei des Körpers).

Ursachen für Vermehrung der neutrophilen Granulozyten:

  • bakterielle Infektionen sowie auch chronische Entzündungen
  • rheumatische Erkrankungen
  • Pilzerkrankungen
  • Leukämie
  • akute Blutungen


Ursachen für Verminderung der neutrophilen Granulozyten:

  • Virus-Infektionen (Masern, Röteln, Influenza, Epstein-Barr)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Malaria
  • Schädigungen des Knochenmarks (Strahlen, toxische Stoffe)
  • Medikamente (z. B. Immunsuppressiva, Malariamittel, Chemotherapie)


Ursachen für Vermehrung der Lymphozyten:

  • Keuchhusten, Röteln, Masern, Tuberkulose
  • chronische Infektionen
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Virusinfekte, Hepatitis


Ursachen für Verminderung der Lymphozyten:

  • Autoimmunkrankheiten
  • hochdosierte Kortisontherapie
  • starker Stress, starke körperliche Belastung
  • Schwangerschaft
  • HIV-Infektion


Ursachen für Vermehrung der Monozyten:

  • abklingende Infektionen (Hinweis auf Genesung)
  • Tuberkulose
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Malaria


Ursachen für Vermehrung der eosinophilen Granulozyten:

  • allergische Erkrankungen, z. B. Asthma
  • Parasitenbefall, z. B. Würmer
  • Scharlach
  • abklingende Infektionen (Hinweis auf Genesung)


Ursachen für Verminderung der eosinophilen Granulozyten:

  • hochdosierte Kortisontherapie
  • Erkrankungen der Nebennieren (Morbus Cushing)
  • Hormonbehandlung


Ursachen für Vermehrung der basophilen Granulozyten:

  • allergische Reaktionen
  • schwere Nierenerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Einnahme der Antibabypille
  • Darmentzündungen (Colitis ulcerosa)
  • Unterfunktion der Schilddrüse
  • Stress
  • Nachwirkungen bei Entfernung der Milz
  • Leukämie

Die neutrophilen Granulozyten bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze; die eosinophilen und basophilen Granulozyten wehren Parasiten ab. Lymphozyten sind spezialisierte Zellen, während Monozyten die größten weißen Blutkörperchen sind.

Monozyten haben die Fähigkeit, sich in bewegliche Fresszellen zu verwandeln (siehe Kapitel Immunsystem, die Schutzpolizei des Körpers).

Ursachen für Vermehrung der neutrophilen Granulozyten:

  • bakterielle Infektionen sowie auch chronische Entzündungen
  • rheumatische Erkrankungen
  • Pilzerkrankungen
  • Leukämie
  • akute Blutungen

Ursachen für Verminderung der neutrophilen Granulozyten:

  • Virus-Infektionen (Masern, Röteln, Influenza, Epstein-Barr)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Malaria
  • Schädigungen des Knochenmarks (Strahlen, toxische Stoffe)
  • Medikamente (z. B. Immunsuppressiva, Malariamittel, Chemotherapie)

Ursachen für Vermehrung der Lymphozyten:

  • Keuchhusten, Röteln, Masern, Tuberkulose
  • chronische Infektionen
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Virusinfekte, Hepatitis

Ursachen für Verminderung der Lymphozyten:

  • Autoimmunkrankheiten
  • hochdosierte Kortisontherapie
  • starker Stress, starke körperliche Belastung
  • Schwangerschaft
  • HIV-Infektion

Ursachen für Vermehrung der Monozyten:

  • abklingende Infektionen (Hinweis auf Genesung)
  • Tuberkulose
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Malaria

Ursachen für Vermehrung der eosinophilen Granulozyten:

  • allergische Erkrankungen, z. B. Asthma
  • Parasitenbefall, z. B. Würmer
  • Scharlach
  • abklingende Infektionen (Hinweis auf Genesung)

Ursachen für Verminderung der eosinophilen Granulozyten:

  • hochdosierte Kortisontherapie
  • Erkrankungen der Nebennieren (Morbus Cushing)
  • Hormonbehandlung

Ursachen für Vermehrung der basophilen Granulozyten:

  • allergische Reaktionen
  • schwere Nierenerkrankungen
  • Schwangerschaft
  • Einnahme der Antibabypille
  • Darmentzündungen (Colitis ulcerosa)
  • Unterfunktion der Schilddrüse
  • Stress
  • Nachwirkungen bei Entfernung der Milz
  • Leukämie

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Leukozyt
  • https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/leukozyten
  • https://www.charite.de/

Großes Foto Leukozyten

Urheber: royaltystockphoto / 123RF Standard-Bild und Roberto Biasini / 123RF

Leukozyten-Detail

Leukozyten (weiße Blutkörperchen)



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Wichtig: Die Referenzwerte (Normwerte oder Normalwerte) sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Die Informationen dieser Seite dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Für die Inhalte ist die Redaktion von laborwert.info verantwortlich. Die hier dargestellten Informationen sagen nichts darüber aus, ob und inwieweit Ihre Krankenkasse oder Ihr privater Krankenversicherer die Kosten für eine Behandlung oder ein Medikament übernimmt.



Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 21.2.2024 statt.