Hämatopoese (Blutbildung)
Für die Hämatopoese, also die Blutbildung, ist der Körper ständig in Arbeit. Es werden ständig eine extrem große Zahl an Blutzellen verbraucht, die „nachproduziert“ werden müssen. In jeder Sekunde ca. 2 Millionen Blutzellen. Diese Blutbildung findet im roten Knochenmark statt.
Im Knochenmark werden neue Blutzellen hergestellt, wie oben schon gesagt, fast 200 Milliarden Blutzellen täglich. Knochenbälkchen bewirken, dass dier Knochen leicht und beweglich bleibt, aber trotzdem zug-, druck-, und biegefest ist. Die Anlage dieser Knochenbälkchen erinnert an die Stahlkonstruktion des Eiffelturms.
In seltenen Fällen kann es zur Schädigung der Blutbildung im Knochenmark kommen, z.B. durch Medikamente oder Chemikalien (Granulozytopenie/Agranulozytose) hinweisen. Weitere, allerdings sehr seltene Ursachen können auch eine Tuberkulose- oder Syphilisinfektion (speziell bei Erwachsenen) sein.
Die Hämatopoese ist beim Erwachsenen im Knochenmark angesiedelt. Durch die Knochenmark-Blut-Schranke können nur bestimmte Zellen das Knochenmark verlassen. Das hierarchische System der Hämatopoese enthält pluripotente hämatopoetische Stammzellen, welche sich durch Teilung vermehren und in alle hämatopoetischen Linien (z. B. Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten) differenzieren können.
Infografik Hämatopoese
Die Infografik über die Blutbildung (unten) zeigt die sogenannte Hämatopoese, wie die Blutbildung von Ärzten genannt wird.
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Name | Herkunft | Wirkung | Medikament |
---|---|---|---|
Erythropoetin | Leber, Niere | Stimulation der Erythropoese | Erypo, EPO |
G-CSF | Monozyten, Granulo- zyten, Stromazellen | Aktivierung von Granulozyten, Stamm- zellmobilisierung | Neupogen, Granucyte |
GM-CSF | Monozyten, T-Zellen | Aktivierung von Granulozyten, Monozyten, antigenpräsentierenden Zellen | |
M-CSF | Monozyten | Aktivierung von Monozyten | |
IL-2 | T-Zellen | Aktivierung von T-Zellen | Proleukin |
IFN-α | Stromazellen, T-Zel- len, Fibroblasten | Stimulation der Antigenpräsentation, Aktivierung von T- und B-Zellen | Intron, Roferon |
IFN-y | T-Zellen, Makrophagen | Induktion einer TH1-Antwort | Imukin |
Selbsterneuerung von Stammzellen
Dabei wird das Prinzip der Selbsterneuerung verfolgt: Teilen sich Stammzellen, lassen sie neben den sich weiter differenzierenden Progenitorzellen immer Stammzellen zurück, sodass dieser Zellpool nicht verarmen kann (► Abb. unten). Die Differenzierung hämatopoietischer Stammzellen zu reifen Blutzellen unterliegt einer strikten Kontrolle, welche vorwiegend durch Zytokine gesteuert wird. Neben Zytokinen spielen bei der Proliferation/Differenzierung der hämatopoetischen Zellen auch lokale Gewebestoffe sowie die Nähe zu Bindegewebszellen (Stromazellen) eine Rolle.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4matopoese
- https://viamedici.thieme.de/lernmodule/histologie/h%C3%A4matopoese
- http://www.uniklinikum-essen.de/fileadmin/Transfusionsmedizin/Kursskript_Praktikum_Haematopoese.pdf
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