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ICD-Codes: – N80 – Was ist der ICD-Code?
Endometriose – Gebärmutterschleimhaut an Eierstöcken, Blase oder Darm
Die Gebärmutterschleimhaut wird als Endometrium bezeichnet, so dass der Name der Erkrankung Endometriose von diesem Wort abgeleitet wird. Es bezeichnet das Vorhandensein von Teilen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Die Schleimhautteile können dabei ganz unterschiedlich lokalisiert sein, entweder in der Muskulatur des Bereiches oder sogar in ganz anderen Organen des Bauchraumes. Da während der Periode die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, und deshalb die Monatsblutung einsetzt, ist auch das verlagerte Gewebe an diesem Prozess beteiligt, so dass es an anderen Körperstellen ebenfalls zu Blutungen kommt.
Die Stärke der Beschwerden hängt dabei maßgeblich davon ab, an welcher Stelle sich das Gewebe angesiedelt hat. Wenn die Monatblutung vorüber ist, lassen auch die Beschwerden wieder nach, mit dem Erreichen der Wechseljahre klingen sie komplett ab. Nicht bei jeder Frau, die an Endometriose erkrankt ist, zeigen sich auch die typischen Krankheitszeichen. Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen machen sich keinerlei Symptome bemerkbar, die auf eine Endometriose hindeuten würden.
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
[su_icon_text color=“#333333″ icon=“icon: check-square-o“ icon_color=“#afafaf“ icon_size=“40″ url=““ target=“blank“ class=““]Die Gebärmutterschleimhaut wird als Endometrium bezeichnet, so dass der Name der Erkrankung Endometriose von diesem Wort abgeleitet wird.[/su_icon_text] [su_icon_text color=“#333333″ icon=“icon: check-square-o“ icon_color=“#afafaf“ icon_size=“40″ url=““ target=“blank“ class=““]Das typischste Zeichen für eine Endometriose sind äußerst schmerzhafte Regelblutungen, doch darunter leiden auch viele Frauen, die nicht erkrankt sind.[/su_icon_text] [su_icon_text color=“#333333″ icon=“icon: check-square-o“ icon_color=“#afafaf“ icon_size=“40″ url=““ target=“blank“ class=““]Um eine Diagnose stellen zu können, sollte zuerst ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt erste Anhaltspunkte liefern.[/su_icon_text]Symptome und Beschwerden einer Endometriose
Das typischste Zeichen für eine Endometriose sind äußerst schmerzhafte Regelblutungen, doch darunter leiden auch viele Frauen, die nicht erkrankt sind. Deshalb stellt es für die meisten Betroffenen keinen Grund dar, um einen Frauenarzt aufzusuchen. Auffallend ist es jedoch, wenn eine Frau bisher kaum Schmerzen während der Periode hatte, und nun mit einem Schlag krampfartige Schmerzen empfindet. Das sollte immer ein Alarmsignal sein, einen Gynäkologen zu konsultieren, um eine Endometriose ausschließen zu lassen.
Die Schmerzen beginnen kurz vor der Regelblutung und sind während der ersten beiden Tage der Periode am stärksten. Bei vielen Patientinnen sind die Schmerzen so heftig, dass sie sogar arbeitsunfähig sind und ihren Alltag kaum bewältigen können. Im weitern Verlauf können die Schmerzen auch unabhängig von der Regelblutung auftreten und über einen längeren Zeitraum anhalten. Man geht davon aus, dass dies der Fall ist, wenn das Gewebe durch die verlagerte Gebärmutterschleimhaut geschädigt wurde. An manchen Stellen kann das Blut nicht abfließen, so dass es durch die Stauung zu einer permanenten Reizung des Gewebes kommen kann.

Auch Kreuzschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Anzeichen einer Endometriose sein. In diesen Fällen hat sich das Gewebe zwischen der Gebärmutter und dem Darm in der Bauchfellhöhle abgelagert. Wenn Störungen des Zyklus auftreten, ist neben hormonellen Störungen auch immer an eine mögliche Endometriose zu denken. So können Schmier- und Zwischenblutungen auftreten, oder die Regelblutung dauert außergewöhnlich lang und ist besonders stark. Eher selten ist dagegen Blut im Urin, denn dann hat sich das Gewebe in die Blase verlagert. In Einzelfällen kann es sich auch in den Enddarm verschieben, so dass die Patientin irgendwann Blut im Stuhl entdeckt oder generell Probleme bei der Darmentleerung hat. In diesen Fällen besteht auch immer das Risiko eines Darmverschlusses.
Ursachen und Auslöser einer Endometriose
Die Ursachen der Endometriose konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden, so dass lediglich Theorien aufgestellt werden können. In erster Linie sollen immunologische Faktoren die Entstehung einer Endometriose begünstigen.
Man geht davon aus, dass es nur zu dieser Erkrankung kommt, wenn das Abwehrsystem der Patientin stark geschwächt ist. In diesem Fall können vermutlich Teile der Gebärmutterschleimhaut über die Lymph- oder Blutbahnen in andere Organe transportiert werden. Auch während der Regelblutung können einzelne Schleimhautfetzen zum Beispiel in die Eileiter fehlgeleitet werden. Es gibt sogar eine Theorie, dass die Endometrioseherde durch Umwandlung anderer Gewebearten entstehen könnten.
Diagnose der Endometriose durch den Facharzt
Um eine Diagnose stellen zu können, sollte zuerst ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt erste Anhaltspunkte liefern. Eine starke und schmerzhafte Regelblutung, die sich erst im Erwachsenenalter auf diese Weise verändert hat, könnte ein erster Hinweis sein. Wenn bereits seit der Jugend eine schmerzhafte Regelblutung vorliegt, spricht dies zwar nicht gegen eine Endometriose, ist jedoch kein sicherer Hinweis auf eine solche Erkrankung. Liegen die Herde in der Scheide oder am Gebärmutterhals, so sind diese durch eine einfache Untersuchung zu lokalisieren. Wenn die Eierstöcke von der Erkrankung betroffen sind, können typische Veränderungen durch eine Ultraschallveränderung festgestellt werden. Um ganz sicher zu gehen, wird meistens noch eine Bauchspiegelung, eine so genannte Laparoskopie, durchgeführt, wobei auch Gewebe zur mikroskopischen Untersuchung entnommen wird.

Therapie und Behandlung bei akuter Endometriose
Liegt tatsächlich eine Endometriose vor, so ist nicht immer eine Behandlung notwendig, solange die Beschwerden erträglich sind. Die Wahl der Therapie hängt davon ab, ob die Patientin noch Kinder haben möchte, wie alt sie ist, wo sich der Endometrioseherd befindet und wie stark die Beschwerden sind. Eine Operation ist in der Regel die beste Therapie, um die Beschwerden dauerhaft loszuwerden, eine medikamentöse wird in wenigen Fällen vorgezogen. Wenn sich der Herd im Bereich der Scheide oder des Gebärmutterhalses befindet, kann er herausgeschnitten werden. Falls sich die Herde im Bauchraum befinden und relativ klein sind, können sie im Zuge einer Bauchspiegelung mit dem Laser entfernt werden.
Wenn die Ausdehnung im Bauchraum jedoch sehr groß ist, muss eine Operation mit Bauchschnitt in Vollnarkose erfolgen. Sollten die Eierstöcke betroffen und kein Kinderwunsch mehr bestehen, sollte über die Entfernung der Organe nachgedacht werden. Auch wenn die Eierstöcke nicht betroffen sind, kann diese Maßnahme Sinn machen, denn auf diese Weise wird der Hormonzyklus der Frau beeinflusst, so dass auch die Symptome der Endometriose abgeschwächt werden können.
Quellen und weiterführende Verweise
- https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/endometriose/
- https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose.html
Bildnachweise:
- https://www.pexels.com/de-de/foto/allein-aussicht-chillen-dame-247314/
- https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-bett-schlafzimmer-sitzung-3807733/
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