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Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 10. Januar 2021
ICD-Codes: – Was ist der ICD-Code?
Autogenes Training gegen Schmerzen – Mentale Stärke als Therapie
Körper, Geist und Seele sind den täglichen Belastungen des Alltags ausgesetzt. Familie, Job und intensive Freizeitgestaltung hinterlassen durch den Alltagsstress und seine Hektik ihre Spuren. Wenn diese Belastungen zu viel werden, sind gesundheitliche und seelische Probleme die Folge. Hin und wieder einmal entspannen und abschalten, fällt vielen Menschen schwer. Dabei ist es für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden unerlässlich, dem Körper eine kleine Pause zu gönnen. Wenn sich Erschöpfung und Schmerzen einstellen, ist autogenes Training eine gute und bewährte Methode, dem Körper wieder die Entspannung zu geben, die er so dringend braucht.
Das autogene Training wurde bereits 1932 vom Nervenarzt I.H.Schultz entwickelt. Er bezeichnete das autogene Training als „Verfahren zur konzentrativen Selbstentspannung“. Beim autogenen Training kann mit der eigenen Vorstellungskraft eine Entspannung des ganzen Körpers und damit eine Stabilisierung aller unwillkürlichen Körperfunktionen erreicht werden. Autogenes Training kann erlernt werden. Bei richtiger Anwendung versetzen sich geübte Personen in einen entspannten Zustand. Sie versetzen sich in einen Zustand einer vertieften, veränderten Wahrnehmung ihres Körpers, der mit einer Hypnose vergleichbar ist. Durch diese Gesamtkörperentspannung werden Verspannungen gelöst, der Kopf wird frei und Schmerzenwerden gelindert. Die Lebensqualität steigt wieder durch die innere Ruhe und die Gewissheit, für sich und seinen Körper genau das richtige getan zu haben.
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
Mit autogenem Training wieder mehr Lebensqualität
Das autogene Training dient der Körperentspannung. Es wird in drei Gruppen unterteilt. Die Techniken der Grundstufe wenden sich ausschließlich an das vegetative Nervensystem, während die Methoden der Mittelstufe das Verhalten durch formelhafte Vorsatzbildung beeinflusst. In der Oberstufe werden unbewusste Bereiche des Trainierenden durch die Methoden des autogenen Trainings erschlossen. Die sechs Übungen der Grundstufe basieren auf der Beeinflussung eines ruhigen Körperzustandes und dienen der Entspannung. Die Schwereübung geht mit der Vorstellung „Arme und Beine sind ganz schwer“ einher.
Während bei der Wärmeübung „Arme und Beine sind ganz warm“, bei der Atemübung die Hilfsformel „Atmung ruhig und regelmäßig; es atmet mich“ und bei der Herzübung die Hilfsformel „Puls ruhig und regelmäßig“ zum Tragen kommt, wird bei der Sonnengeflechtsübung „Sonnengeflecht strömend warm“ und bei der Stirnkühleübung „Stirn kühl“ durch plastische Vorstellungen der entsprechende Zustand hervorgerufen. Empfehlenswert zur Schmerzbekämpfung ist es, erst eine Übung zu erlernen und dann zur nächsten Übung überzugehen.
Werden alle sechs Übungen beherrscht, können diese in einer täglichen zehnminütigen Entspannungsübung nacheinander ausgeführt werden. Auf sie werden die anderen Stufen aufgebaut. Schon seit Jahren zählt das autogene Training damit zu den bekanntesten Entspannungstechniken, denn es wirkt sich nicht nur entspannend und erholend auf die Muskulatur aus, sondern auf den ganzen Körper. Natürlich treten die positiven Wirkungen nicht sofort auf. Es braucht seine Zeit, denn nur mit anfangs mehrmaligen, täglichen Übungen kann eine längerfristige Besserung der Schmerzen und des allgemeinen Wohlbefindens erreicht werden.

Autogenes Training gezielt zur Schmerzbekämpfung einsetzen
Hauptsächlich wird autogenes Training von gesunden Menschen im Sport, im Bereich des Lernens, in der Managerschulung und zur Vorbeugung des Burnout-Syndroms angewandt. Im medizinischen Bereich wird das Training bei phobischen Störungen, Neurosen und psychosomatischen Erkrankungen wie Platzangst, Magengeschwüren und als wirksame Begleittherapie bei Krebserkrankungen angewandt. Wirkungsvoll ist es auch bei Schlaf- und nervösen Störungen. Schmerzen werden von jedem Menschen anders wahrgenommen, jedoch immer als unangenehm empfunden. Medikamente helfen zwar relativ schnell gegen Schmerzen, wirken sich aber nicht unbedingt positiv auf Befindlichkeit aus. Schmerz wird durch äußere und innere Reize ausgeübt. Aber Schmerz erlaubt es auch, eine Störung im Körper festzustellen.
Je eher Schmerzen festgestellt werden, desto eher kann bewusst dagegen angegangen werden. Schmerzen versetzen den Organismus in Alarmbereitschaft, das vegetative Gleichgewicht verändert sich und der Körper reagiert mit negativen Anzeichen wie beschleunigter Herzschlag, Bluthochdruck, beschleunigter Atem und Muskelverspannung.
Mit regelmäßigem autogenem Training wird die Grundentspannung gesteigert und das körperliche und seelische Wohlbefinden steigt an. Es beseitigt den Schmerz zwar nicht vollständig, doch durch die Muskelentspannung wird der Schmerz anders, nicht mehr so intensiv, wahrgenommen. Autogenes Training sollte so früh wie möglich erlernt werden. Volkshochschulen bieten hierzu Kurse an und auch einige Krankenkassen finanzieren diese Kurse inzwischen.
Quellen und weiterführende Verweise
- https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/entspannungsverfahren/autogenes-training/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Autogenes_Training
Bildnachweise:
- https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-frau-mauer-sport-5384406/
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